Jennifer und Josephine (Johanna Klein und Nora Jokhosha) sind beste Freundinnen und sie wachsen im beschaulichen St. Oswald in Niederösterreich auf. Eigentlich kein Ort, an dem man großartige und aufregende Abenteuer erleben kann, doch für sie kommt alles ganz anders, als sie das Waisenkind Kim (Dina Kürten) kennenlernen und sich für das Geheimnis vom Totenkopfstein interessieren. Was hat es mit diesem Ort auf sich? Gemeinsam will man es lösen, doch es wird sehr gefährlich...
- Meinung -
Lange hat es gedauert, die seit einer gefühlten Ewigkeit angekündigte Produktion "Das Geheimnis vom Totenkopfstein", schon fast zum alljährlichen Running Gag mutiert, ist endlich erschienen. Hat sich das Warten gelohnt? Die Frage dürfte nicht so leicht und einfach zu beantworten sein, denn Stefan Henning scheint die Grundidee von Sandra Gambino übernommen zu haben und hat daraus nun eine andere Geschichte gemacht, die wohl lediglich den Totenkopfstein als Gemeinsamkeit vorzuweisen hat. Satte 124 Minuten Spielzeit werden hieaur geboten und das ist für meinen Geschmack der Knackpunkt dieser Produktion, denn das gibt die Handlung meiner Meinung nach nicht her, auch wenn sie Potential besitzt. Doch mehr als eine heimelige Schauergeschichte entsteht letztendlich dann doch nicht und ob man die auf eine derartige Spielzeit hätte auswälzen sollen, bezweifel ich. Unterm Strich ist die ganze Angelegenheit zwar ganz gut hörbar, mehr aber auch nicht.
Die Sprecherriege ist stellenweise immer wieder mal mit bekannten Namen gespickt, primär wird hier aber eher kein "name dropping" geboten. Kornelia Boje, Helmut Winkelmann und Gordon Piedesack dürften jedenfalls die bekanntesten sein, die hier mitmischen und ihre Sache auch ziemlich gut machen. Piedesack führt mit seiner markanten Stimme als Erzähler durch die Handlung und kommt dabei auch ziemlich oft zum Einsatz. Für meinen Geschmack stellenweise dann doch etwas zu oft, weniger Sprechereinsätze wären nicht verkehrt gewesen, sowas hätte man spielerisch durch die anderen Sprecher lösen können, denn hier und da erweckt die Produktion schon den Eindruck einer inszenierten Lesung, was sie aber insgesamt nicht ist, das hier ist eindeutig ein Hörspiel. So wäre sicherlich auch mehr Dynamik und Tempo in die ganze Sache gekommen und genau das fehlt dem Hörspiel ein wenig. Wie dem auch sei, in den Hauptrollen können sich vor allem Nora Jokhosha und Johanna klein hören lassen, sie machen ihre Sache wirklich gut und überzeugend, ihnen kauft man die Rollen auf jeden Fall ab. Das gilt hier im Prinzip für fast alle Sprecher, in diesem Bereich geht soweit fast alles in Ordnung.
Die Untermalung ist sehr stimmungsvoll und fällt nicht gerade selten sehr düster und schaurig aus, also genau richtig für ein derartiges Hörspiel, da haben Trevor Hurst und Torsten Kamps ganze Arbeit geleistet, jedenfalls was die Musiken als solche betrifft. Jedoch hätte ich mir gezieltere Einsätze gewünscht, hier und da wirkte es nämlich auf mich so, dass man regelrecht verschwenderisch mit der Untermalung umgegangen ist, so dass hier und da der erwünschte Effekt nicht einsetzt.
Die beiden CDs befinden sich in einem Digipak und eigentlich ist dies immer eine gute Möglichkeit, um auch dem Auge was zu bieten und das Design an sich ist auch gar nicht verkehrt, aber leider enttäuscht das Covermotiv doch ziemlich, die Illustration sieht eher seltsam aus und könnte zu einem Kinderhörspiel passen.
Nach Jahren ist es also nun so weit und das Hörspiel doch noch erschienen, wenn auch vermutlich gänzlich anders als ursprünglich geplant. Unterm Strich eine solide und gut hörbare Schauermär, der aber leider die ganz großen und markanten Momente fehlen. Dennoch hat die Hurst Media Company eine ordentliche Duftnote hinterlassen, darauf kann man aufbauen.
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