Malcolm Max (Robert Missler) wird in ein Dorf gerufen, das von einem Vampirgrafen Myskina (Konrad Halver) heimgesucht wird. Angeblich sollen die Dörfler die Tochter des Grafen (Tanja Dohse) entführt haben, doch die sind sich keiner Schuld bewusst, aber wer steckt wirklich hinter der Entführung? Die Spur führt zum Schloss der Baronessa Cordelia (Marion von Stengel) und dort muss Malcolm Max einige Gefahren überstehen, um die Tochter zu befreien!
- Meinung -
Die Gespenster-Geschichten sind zurück und diesmal sogar mit Hörspielbeilage, den Auftakt macht Malcolm Max in seinem ersten Abenteuer. Er ist Mitglied einer Geheimloge und seines Zeichens sowas wie ein Geisterjäger, also einer von vielen. Man darf also keine grandiosen Ideen oder Innovationen erwarten, man sollte sogar eher mit trashiger Unterhaltung rechnen, denn die wird hier geboten. Wer also keine hohen Erwartungen an die Story stellt, der wird sehr kurzweilig und streckenweise auch recht amüsant unterhalten, das erste Abenteuer von Malcolm Max geht mit einem Augenzwinkern über die Bühne. Letztendlich kommt es darauf an, ob man sich gut unterhalten fühlt, was hier definitiv zutrifft.
Man setzt auf Routiniers und diese Besetzung kennt man schon aus einigen Produktionen, die in den Graceland Studios aufgenommen worden sind. In der Hauptrolle schlägt sich Robert Missler mit diversen Kreaturen wie z.B. Vampiren herum, das macht er ganz souverän, er ist einfach ein Profi wie er im Buche steht. Das gilt auch für Marion von Stengel, Monty Arnold und Tanja Dohse, die allesamt sehr ordentliche und ansprechende Leistungen abliefern. Lediglich bei Marion von Stengels Auftritt gegen Ende des Hörspiel kommt man schon ziemlich ins Schmunzeln, was aber eher an der Bearbeitung der Produktion und am Fehlen eines Erzählers liegt, denn sie hält einen erklärenden Monolog ab, was mit ihr passiert. So bekommt die Szene, in der sie eine unangenehme Begegnung mit einer Ladung Chemikalien hat, eine gute Portion unfreiwiliger Komik verliehen. Doch damit kann man leben und es unterstreicht den trashig angehauchten Charakter dieser Produktion. Besonders gut hat mir hier Konrad Halver als Vampirgraf gefallen, hier liefert er eine erstklassige Darbietung ab, schön schwülstig spricht er den Grafen, das macht Spaß. In einer weiteren Rolle ist Kay-Uwe Eiserbeck im Einsatz, dessen Name mir auf Anhieb leider nichts sagt, doch sein Auftritt kann sich ebenfalls hören lassen.
Die Untermalung hat mich nicht vom Hocker gerissen, was nicht an der Verwendung von Archimusiken an sich liegt, sondern daran, welche eingesetzt werden, denn die kennt man schon von John Sinclair und zahlreichen anderen Produktionen, das ist für meinen Geschmack einfach zu einfallslos. Mag sein, dass zwar eine düstere Atmosphäre vorherrscht und diese zur Handlung passt, aber etwas mehr Eigenständigkeit hätte nicht geschadet. Die Untermalung beim Endkampf kann da schon mehr überzeugen, aber diesen Bereich insgesamt auch nicht mehr aus dem Mittelfeld hieven.
Ein solider Start und wenn man bedenkt, dass dieses Hörspiel "nur" eine Heftbeilage ist, die man gratis serviert bekommt, dann kann man eigentlich gar keine Beanstandungen äußern, insgesamt also ein Superdeal und für Hörspielfans sowas wie ein Pflichtkauf.
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