Maigret
- ...und die schrecklichen Kinder -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Sowas ist Kommissar Maigret (Wilhelm Borchert) auch noch nicht untergekommen! In einem kleinen Dorf an der französischen Küste wird ein Postangestellter ermordet und der der Dorflehrer ist der Hauptverdächtige, jedenfalls wenn es nach den Dorfbewohnern geht. Doch ausgerechnet der Lehrer bittet Maigret um Hilfe und dem Kommissar wird klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Anscheinend machen die Dorfbewohner alle gemeinsame Sachen gegen den Lehrer, sogar die Kinder sind mit von der Partie. Diesmal muss sich Maigret mächtig etwas einfallen lassen!

- Meinung -

Diesmal hat sich der RIAS einen Fall Maigrets vorgenommen und die Herangehensweise ist deshalb eine andere, was direkt bei der Bearbeitung spürbar wird. Die Bearbeitung stammt diesmal von Fred Hoerschelmann und sie fällt einfach zu lang aus, das muss man ganz klar sagen. Die Fälle Maigrets sind sowieso immer recht ruhig und nicht gerade temporeich, deshalb ist eine knackige Bearbeitung im Prinzip besser, die hier ist dagegen mit einer Spielzeit von satten 74 Minuten ausgestattet, was meiner Meinung nach dann doch zuviel des Guten ist. So schleicht sich gelegentlich mal die eine oder andere Länge ein und die Adaption hätte auf jeden Fall mehr Tempo vertragen können, keine Frage. So bleibt eine solide Bearbeitung zurück, die aber nicht gänzlich überzeugen kann.

Die Sprecherliste liest sich ganz ordentlich, ohne aber einen Kracher nach dem anderen abzuliefern, so wie es beim BR der Fall war. Schlecht ist die Truppe aber definitiv nicht, die Darbietungen unter der Regie von Cläre Schimmel sind richtig gut und mit Wilhelm Borchert ist ein Routinier in der Rolle des Kommissars Maigret dabei, der einen ordentlichen Job macht, aber Paul Dahlke hat die Messlatte zu hoch angelegt und man hat sich auch einfach an seine Stimme gewöhnt. Eines ist aber sicher, mit Walter Bluhm, Hans Caninenberg und Frank Glaubrecht sind ein paar bekannte Namen auf jeden Fall bei dabei, allesamt machen sie ihre Sache gut und meckern kann man in dieser Hinsicht absolut nicht.

Genau wie bei den BR-Maigrets fällt die Untermalung auch hier eher sehr dezent aus, das Nötigste wird präsentiert, was unterm Strich aber ausreicht. Eine dichte Atmosphäre und Stimmung entsteht, wie man es von den Fällen des Kommissars kennt, das geht in Ordnung.

Nicht ganz so gut wie die anderen Hörspiele, was vor allem an der doch etwas zu langen Bearbeitung liegt, ansonsten wird grundsolide Krimikost geboten, die sich Maigret-Fans ruhig zu Gemüte führen können.

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