Maigret
- ...und seine Skrupel -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Ein kniffliger Fall, mit dem sich Maigret (Paul Dahlke) beschäftigt, denn die Sachlage ist alles andere als eindeutig. Das Problem ist nämlich, dass Monsieur Marton (Wolfgang Büttner) Angst hat, dass ihn seine Frau Giséle (Eva-Maria Meinecke) vergiften will. Im Gegenzug kündigt er aber bereits an, dass er sie aus Notwehr erschießen wird, wenn es denn soweit kommen sollte. Dummerweise haben beide eine hohe Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit abgeschlossen und kurze Zeit später ist Giséle tot! Eigentlich ist die Sache doch klar, oder?

- Meinung -

Für die meisten dürften Maigret und seine Fälle Kult sein und man kann Georges Simenons Charaktere eine gewisse Faszination in keinster Weise absprechen. Er löst seine Fälle Ruhe und Intuition, dazu geschickt und routiniert und so wirkt auch die Adaption der Geschichte. Ganz unaufgeregt, stellenweise ziemlich ruhig, Action sucht man eher vergeblich. Dennoch kann man sich der Geschichte nicht entziehen und man muss unbedingt wissen, wie nun der tatsächliche Sachverhalt ist und wie Maigret den Fall lösen wird. Die 60 Minuten Spielzeiten bieten jedenfalls eine gute Grundlage für einen kurzweiligen Krimi.

Diese Vorlage nutzt die erstklassige Sprecherriege aus alten Radiohasen ganz gekonnt aus. Paul Dahlke geht so routiniert zu Werke, wie es Maigret im Fall an sich ebenfalls macht, also passt die Besetzung wie die Faust aufs Auge und die Darbietung sowieso. Ihm zur Seite stehen große Namen wie Ingrid Pan, Rolf Boysen, Reinhard Glemnitz, Wolfgang Büttner und viele weitere, das muss für Heinz-Günter Stamm eine wahre Freude gewesen sein, mit solch talentierten Sprecherinnen und Sprechern zusammengearbeitet zu haben. Keine Frage, vor allem in diesem Bereich kann die Produktion voll und ganz überzeugen.

Die Untermalung ist sehr dezent und ruhig, so wie man es halt von derartigen Krimis kennt, so wurde damals produziert, aber das geht in Ordnung, weil man diese Machart kennt, besonders von den Straßenfegern. Ein sparsamer Einsatz von Musik und Geräuschen, aber unterm Strich bleibt trotzdem eine ganze Menge Atmosphäre übrig.

Wer nicht immer Krimis mit rasantem Tempo und Action ohne Ende braucht, der sollte hier mal reinhören und sich von Maigrets Art der Ermittlung berieseln lassen. Hier wird man fündig, wenn man einen ruhigen Krimi alter Schule sucht!

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