Die Märchen der Gebrüder Grimm
- Aschenputtel / Hänsel und Gretel -
(Raute Media)

Captain Blitz urteilt:

Der Prinz (Günter Merlau) sucht seine Prinzessin, doch er kann sie einfach nicht finden. Als Schlüssel zu des Rätsels Lösung bleibt ihm nur ein einzelner Schuh, der nur seiner Prinzessin passt. Befindet sie sich unter den drei Schwestern, von denen Aschenputtel (Merete Brettschneider) die unscheinbarste ist?

Hänsel und Gretel (Jonas Zumdohme und Gwenyth Dimonye) sollen im Wald ausgesetzt werden, weil ihre Eltern sie nicht mehr ernähren können. Es gelingt ihnen zwar immer wieder nach Hause zu finden, bis sie eines Tages zum Haus der Hexe (Dorothea Hagena) kommen und es für sie sehr gefährlich wird!

- Meinung -

Lausch hat sich im Auftrag von Raute Media bekannte und beliebte Märchen der Brüder Grimm vorgenommen und präsentiert diese in einer neuen Adaption. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn es sich dabei um eine düstere und zeitgemäße Umsetzung gehandelt hätte, doch dem ist leider nicht so, die Machart gleicht der aus den 70ern bis auf wenige Ausnahmen. Sogar von der Spielzeit her nehmen sich die alte und die neue Adaption herzlich wenig, der ersten Geschichte hat man gerade mal 24 Minuten spendiert, der zweiten eine halbe Stunde. Das reicht zwar insgesamt ohne Probleme aus, aber ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn man den beiden Märchen mehr Spielzeit gegönnt hätte.

Man könnte wirklich meinen, dass man es mit zwei Märchenhörspielen der alten Schule zu tun hat, denn wir hören hier Reinhilt Schneider, Konrad Halver und Klaus Dittmann im Einsatz, die auch damals schon bei den diversen Vertonungen Halvers für die BASF mit von der Partie waren. Produzent Günter Merlau macht es dem Pionier gleich und taucht ebenfalls immer wieder mal in der einen oder anderen Rolle auf, hier gibt er mal den Prinz, dann wiederum den Vater von Hänsel und Gretel, beides macht er überzeugend. Das gilt für die Veteranen auf jeden Fall auch, denen muss man ihr Handwerk nicht mehr erklären, die Leistungen stimmen. Dazu kommen noch weitere Profis zum Einsatz, unter anderem Dorothea Hagena, Katja Brügger, Merete Brettschneider und weitere, da brennt rein gar nichts an.

Merlau sorgt auch für den guten Ton und der kann sich ebenfalls hören lassen, die Musiken passen stets zur Handlung und die Geräuschkulisse ist ebenfalls alles andere als verkehrt, insgesamt wird somit auch in diesem Bereich gute Arbeit geleistet.

Wie bereits erwähnt hätte ich mir modernere Adaptionen gewünscht, gerne auch düsterer erzählt, denn es macht diese Version ja nicht kaufenswerter, wenn man sich an den alten Umsetzungen orientiert. Etwas mehr Eigenständigkeit hätte hier also in keinster Weise geschadet. Dennoch ist diese Reihe eine schöne Verbeugung vor den alten Märchenhörspielen.

Der Link:
Raute Media

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