Dracula (Thomas Birker), der bekannte Vampir, ist wieder da und er will nicht nur die Herrschaft über die Welt an sich reissen, er ist auch auf Brautschau. Ihm steht eine Horde von Untoten zur Seite, unter ihnen auch ein Ghoul der übelsten Sorte, nämlich Peter Woods (Olaf Böttcher). Hat Mac Kinsey (Jürgen Brunner) gegen diese Übermacht überhaupt eine Chance? Die Lage ist ziemlich aussichtlos und es scheint zur Hochzeitsnacht mit Dracula zu kommen... - Meinung - Oh mein Gott, was für eine bescheuerte Story, soll das Grusel-Comedy sein? Wohl eher von der unfreiwilligen Sorte, denn was sich hier der Autor Jake Ross (gaaaanz tolles Pseudonym!) da aus den Fingern gesogen hat ist schrecklich albern und dumm. Dracula auf Brautfang, nee, is klar! Nebenbei will er noch London oder gleich die ganze Welt unterjochen und Obermacker Mac Kinsey muss er verhindern, also der übliche Brei, den Dreamland hier mit der Bearbeitung auch nicht retten kann, denn das Hörspiel ist viel zu lang ausgefallen, so plätschert es die meiste Zeit über leider einfach nur dahin und der Hörer wird vor Langeweile auch fast zu einem Untoten. Bei den Sprechern gibt es soweit keine Fortschritte zu verzeichnen, eher einen Rückschritt, wenn man sich mal den Sprecher Draculas, Thomas Birker himself, mal antut. Da wurde zwar noch ein wenig verzerrt, aber der Dracula ist sowas von lächerlich und nervig, Klassenziel ganz klar verfehlt. Ein Obermotz sollte bedrohlich wirken und nicht wie eine Schiessbudenfigur, doch das ist leider der Fall. Positiv zeichnen sich wie beim Erstling wieder Jürgen Brunner und Bianca Karger aus. Brunner spricht sehr gut Mac Kinsey und wirkt bemüht, doch es ist leider so, dass er auch ein wenig überfordert rüber kommt. Er kann das Hörspiel nicht alleine tragen, das ist einfach das Problem, denn meiner Meinung nach hört man schon raus, dass ihm die Routine fehlt, das bleibt bei vielen, langen Parts einfach nicht aus. Es ist zwar immer noch besser, wenn er viel spricht und so von den Defiziten der restlichen Crew ablenkt, doch irgendwann ist es auch für ihn zuviel des Guten. Bianca Karger ist gut, jedenfalls wenn man ihre Performance mit dem Rest der Besetzung vergleicht, doch sie hinterlässt teilweise entweder einen gelangweilten Eindruck oder trägt die Szenen zu schleppend vor, da sollte man etwas mehr aufs Gaspedal drücken, vor allem wenn der Rest der Story schon so erbärmlich einschläfernd ist. Wie gesagt, die übrige Besetzung fällt nicht so toll aus, da wirkten die Leistungen aller Beteiligter beim Vorgänger deutlich geschlossener, hier ist es eher eine Anhäufung von Unzulänglichkeiten. Schade, da ging man als Hörer von einem Fortschritt aus, doch hier ist es eher ein Rückschritt. Musikalisch wieder äusserst solide, ein Lichtblick im ansonsten trüben Dreamland. Manchmal kommt die Untermalung etwas uninspiriert daher und wird scheinbar eingesetzt, damit überhaupt was im Hintergrund läuft, dann ist sie wiederum passend und schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre. Dazu noch gute Effekte, die die ansonsten recht konfusen Szenen etwas eindeutiger darstellen und dem Hörer immerhin ein wenig unter die Arme greifen. Dennoch lässt sich in dem Bereich hier und da noch reichlich verbessern. Das war ein Schuss in den Ofen, denn normalerweise erwartet man gerade bei jungen Labels Fortschritt von Folge zu Folge, doch hier haut man gleich mit der zweiten Produktion einen tierischen Klops raus und macht zwei Schritte zurück. Da bleibt nur zu hoffen, dass die dritte Folge zumindest an den ordentlichen Erstling anknüpfen kann, das wäre wünschenswert, sonst wird aus dem Dreamland bald ein vertonter Albtraum! Der Link: |