H.P. Lovecraft
- Pickman´s Modell / Die Musik des Erich Zann -
(Deutsche Grammophon)

Captain Blitz urteilt:

Was hat Pickman in seiner Wohnung? Ist es etwa ein abscheuliches Gemälde, welches sich jeder Beschreibung widersetzt? Der Künstler Pickman macht jedenfalls einen merkwürdigen, nahezu verrückten und finsteren Eindruck. Ist er wahnsinnig oder mit finsteren Mächten im Bunde, die ihn solche Bilder malen lassen?

Der alte Erich Zann macht ein Geheimnis aus seiner Kunst des Musizierens. Als jemand seine Klänge hört und ihn darauf anspricht benimmt sich Zann sehr sturr und gibt nichts von sich preis. Ist es doch nur Musik oder etwa viel mehr?

- Meinung -

Lovecrafts Kurzgeschichten in einer neuen Bearbeitung, die von Vera Teichmann produziert wurden. Man bewegt sich sehr nah an den Vorlagen, es gibt keine neuzeitlichen, modernen Einflüsse, Lovecraft pur, was manchmal aber auch nicht immer förderlich ist. So wirkt "Pickman´s Modell" deutlich spannender als "Die Musik des Erich Zann", da gibt es leider ein Gefälle. Während das Modell sofort Spannung aufbaut und man wissen will, was es mit Pickman auf sich hat, hapert es bei Zann im Aufbau. Das Ende ist allenfalls verwirrend und nicht sehr aufregend, da kann man mit der Bearbeitung auch nichts mehr reissen.

Dirk von Lowtzow ist kein großartiger Leser, das vorweg. An ihm zeigt sich aber, welche Geschichte stärker ist, denn die erste wirkt durchweg interessant und spannend und von Lowtzow ist bemüht, die zweite Geschichte kommt dann langweiliger rüber, ohne wahre Höhepunkte und auch der Leser macht keinen guten Eindruck. Ein bekannter Sprecher wäre hier eine Alternative gewesen und hätte mehr aus der Vorlage gemacht, dies hört man am besten bei den Produktionen aus dem Hause LPL Records. Dort hat man die bisher besten Lovecraft-Vertonungen im Programm, da man dort auch bekannte Synchronsprecher im Einsatz hat.

Eine reine Lesung, denn diese Produktion wird zu keinem Zeitpunkt von Musik oder Effekten begleitet und gerade da hätte man ansetzen sollen, denn gute Untermalung hätte von Lowtzow unter die Arme greifen und so das Hörbuch aufregender gestalten können.

Knapp eine Stunde Lovecraft mit starken Qualitätsschwankungen. Leider ist die erste Hälfte des Hörbuchs dann doch nicht so stark, als dass es dadurch einen unbedingten Kauf rechtfertigt, da die Qualität dann mit der zweiten Hälfte stark abfällt. Selbst große Fans von Lovecraft werden sich den Kauf überlegen.

Der Link:
Deutsche Grammophon

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