Leon (Nicolas Artajo) wird einmal im Jahr, immer um seinen Geburtstag herum, von einem schrecklichen Albtraum heimgesucht. Was hat es damit auf sich? Sieht er Dinge, die eines Tages real werden und mit denen er sich dann beschäftigen muss? Alles deutet darauf hin, denn es kommt zu Morden und Leon ist der einzige, der sachdienliche Hinweise liefern kann, doch niemand will im so recht glauben, bis auf das geheimnisvolle Mädchen namens Eule (Stephanie Kirchberger). Kann Leon dem Mörder das Handwerk legen, bevor die Zahl der Opfer noch weiter steigt?

- Meinung -

Jürgen Großmeyer präsentiert hier ein Werk, das als Urban Fantasy bezeichnet wird und das trifft auch voll und ganz zu. Auf der einen Seite das Abenteuer in der Stadt, ein Serienmörder und eine Jugendbande, auf der anderen Seite die übernatürlichen Fähigkeiten, Zauberkräfte, die Nephilim und vieles mehr. Eine sehr interessante und auch spannende Mischung, die die Hörerschaft umgehend in ihren Bann zieht. Zahlreiche Charaktere sind hier mit von der Partie, die facettenreich sind, manche sind mehr, manche weniger sympathisch, doch sie alle erfüllen ihren Zweck in dieser durchweg unterhaltsamen Story, die gekonnt das fantastische Element auf der einen und das Krimielement auf der anderen Seite miteinander verquickt. Bei einer Gesamtspielzeit von ca. 214 Minuten sucht man Längen vergeblich, was zum einen für die Story von Jürgen Großmeyer spricht und zum anderen für die Bearbeitung durch Dennis Ehrhardt. Eine spannende, innovative Geschichte, coole Dialoge, der Grundstein für eine tolle Produktion ist somit schon mal gelegt!

Wenn man dann einen Blick in die Sprecherliste wirft, dann weiß man umgehend, dass man sich keine Sorgen machen muss. Ein bekannter Name jagt den nächsten und wie man es von Zaubermond Audio kennt und erwartet, werden hier erstklassige Sprecherleistungen serviert, die natürlich auch der Regie in Form von Marco Göllner zu verdanken sind. Die Hauptrolle wird von Nicolas Artajo gesprochen und er ist ein absoluter Routinier und Könner, der schon einige Jahre in dem Geschäft ist, aber trotzdem noch sehr jung klingt, so dass man ihm die Rolle des 14jährigen Jugendlichen problemlos abnimmt. Das gilt aber auch für den Rest der Truppe in den Hauptrollen, die klingen im Prinzip alle ziemlich jung, ob es Leonhard Mahlich oder Stephanie Kirchberger ist, sie sprechen ihre Rollen absolut überzeugend. Das gilt im Prinzip für alle Sprecherinnen und Sprecher, sie erfüllen ihre Jobs mehr als gut und namentlich wird hier auch einiges geboten. Claudia Urbschat-Mingues, Jochen Schröder, Marius Clarén, Iris Artajo, Matthias Habich, Sven Krause, Sven Plate und viele mehr. Als besonders hörenswert und durchaus herausragend empfand ich den Auftritt von Costa Meronianakis, der sich immer mehr einen Namen macht und hier mächtig punktet. Der eine oder andere mag eine gewisse stimmliche Ähnlichkeit zu Martin Semmelrogge raushören, was auch gar nicht so verkehrt ist, zusätzlich drückt er aber dennoch der Rolle seinen ganz eigenen Stempel auf. Ebenfalls ein stimmlicher Doppelgänger ist Gordon Piedesack, der aber gleich mehrere "Vorbilder" hat und er klingt hier mal wie jemand aus der Familie Schult, dann wiederum wie Christian Brückner und ein wenig Kasper Eichel ist auch noch mit ihm Spiel, eine sehr interessante Mischung und die Performance an sich ist ebenfalls klasse.

Man hört deutlich raus, dass Moorland Music hier am Werk ist was die Untermalung betrifft, doch es geht bei weitem nicht so düster zu wie bei Dorian Hunter. Der typische Touch Moorlands lässt sich aber nicht leugnen, doch insgesamt besitzt der Klangteppich definitiv genug Eigenständigkeit, um diesem Hörspiel einen einmaligen Sound zu verpassen, sowohl in Hinblick auf die Musiken an sich, als auch in Bezug auf die Geräuschkulisse. Hier gibt es ebenfalls nichts zu meckern!

Ich kann die drei CDs nur wärmstens empfehlen und auch in Sachen Fantasy schlägt sich Zaubermond Audio bravourös. Jürgen Großmeyer hat hier eine sehr unterhaltsame Geschichte verfasst und man darf gespannt sein, welche Abenteuer Leon noch erleben wird. Genug Potential hat dieser Charakter auf jeden Fall und auf diesem Niveau darf auch gerne weiter produziert werden. Eine fruchtbare Zusammenarbeit, die absolut eine Fortsetzung verdient hat!

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