Leon Kramer Nr. 3
- Der verlorene Tag -
(audiowerkstattköln)

Captain Blitz urteilt:

Warum kann sich Leon Kramer (Fabian Harloff) nicht mehr an den 21. April erinnern? Angeblich soll er an dem Tag eine Frau getroffen haben, die ihn interviewt haben soll. Kramer weiß davon nichts, doch nun ist sie tot und ihr Bruder befragt Leon nun zu besagtem Datum. Dann passiert es, der Journalist wird auf offener Straße ermordert, vom Täter weit und breit keine Spur. In was ist der BKA-Ermittler da nur wieder reingestolpert? Steckt mal wieder die Loge dahinter?

- Meinung -

Es bleibt dabei, inhaltlich ist die Reihe immer noch nicht der ganz große Wurf, unterhaltsam ist sie aber allemal. Knapp über 40 Minuten knackiger, teilweise trashiger Action-Spass, der zwar einen größeren Handlungsrahmen besitzt, der in dieser Folge aber kein Stück vorangetrieben wird. Da steckt also durchaus noch eine ganze Menge Potential drin, was aber diesmal absolut brach liegt. Inhaltlich also auch weiterhin ein zweischneidiges Schwert, aber für diejenigen, die bei einer derartigen Genre-Produktion, die irgendwo zwischen "Sakrileg" und "Akte X" anzusiedeln ist, keine großartigen Ansprüche haben, dürfte das durchaus interessant sein.

Auch bei den Sprechern ist noch immer nicht alles in Butter. Da kann man direkt beim Hauptsprecher Fabian Harloff anfangen, der immer noch viel zu oft völlig emotionslos klingt, als wenn er gar keinen Bock auf seine Rolle hätte. Man stelle sich eine actiongeladene Szene vor, in der um Kramer herum ein flammendes Inferno herrscht und es jeden Moment aus sein könnte, doch was macht Herr Harloff? Er liest ziemlich gelangweilt seinen Text runter, auch nicht schlecht. So geht das einfach nicht und das sollten auch die Macher wissen. Da gibt es also immer noch eine Menge zu tun, doch das gilt auch für ein paar Sprecher und Sprecherinnen in kleineren Rollen. Andrea Suwa, Mario Hassert, Stefan Weinert und ein paar andere klingen einfach noch zu unbeholfen und streckenweise auch ziemlich unprofessionell. Da stimmt das Timing oder die Betonung nicht und das sind nun mal Punkte, die eigentlich leicht behoben werden könnten, doch das zieht sich bisher durch die Serie, wie ein roter Faden und nun wird es Zeit, dass das mal abgestellt wird. Als absoluter Gegenpol dazu Robert Missler, der als Killer mal wieder geniale Arbeit abliefert, aber so kennt man ihn halt. Bert Stevens, Horst Kurth und Nicole Engeln dürften ebenfalls noch zu den besseren Sprechern gehören, doch der Anteil an guten und schwachen Leistungen gleicht sich leider aus.

Die Musik von Robert Herrmann ist top, da gibt es nichts zu kritisieren und auch die Einsätze in den diversen Szenen können sich hören lassen. Probleme machen lediglich die Geräusche, aber das ist fast schon typisch für die audiowerkstattköln. Viele Szenen kommen nicht so plastisch rüber, wie sie sollten und besonders in dem von mir bereits erwähnten flammenden Inferno hat man eher das Gefühl, als sei das Dach offen und es würde plätschernd reinregen, so klinkt es jedenfalls. Das muss sich endlich mal ändern und dann hat man bald die größten Probleme im Griff.

Langsam steigert man sich zwar, aber die Steigerungen sind extrem minimal. Der große Satz nach vorne will einfach nicht gelingen, aber wem die ersten beiden Folgen gefielen, der wird auch an diesem dritten Fall seinen Spass haben. Unterm Strich bleibt eine Mystery-Serie mit Potential, das bisher aber nur ansatzweise ausgeschöpft wurde.

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