Die Baudelaire-Waisen werden von Mr. Poe weiterhin bei diversen Leuten untergebracht, bei denen sie angeblich vor ihrem Erzfeind, dem schmierigen Graf Olaf, sicher sein sollen. Diesmal geht es zum Boss einer düsterne Sägemühle, aber das Leben dort ist alles andere als schön für die Kinder, denn sie müssen verdammt hart arbeiten, kriegen nur Kaugummi als Nahrung vorgesetzt und so sicher kommen sie sich auch nicht vor, denn sie wissen...Graf Olaf ist ihnen auf den Fersen! Doch in welcher Verkleidung macht er den Baudelaires diesmal das Leben schwer? - Meinung - Nach dem Erfolg des Films gibt es nun auch Lemony Snicket auf die Ohren. Was erwartet den Hörer? Wer den Film kennt, der wird genau die selbe Unterhaltung serviert bekommen, die man auch im Kino sehen konnte, also turbulente Abenteuer rund um die Baudelaire-Kinder und ihren Erzfeind Graf Olaf. Eigentlich möchte man meinen, dass es doch langsam mal langweilig werden muss, wenn es immer nur gegen Graf Olaf geht, doch weit gefehlt, denn es ist immer und immer wieder spannend, in welcher Verkleidung der Graf diesmal auftauchen wird. Deshalb geht es auch sehr flott zu, durchweg aufregend, aber der Humor kommt keineswegs zu kurz, also alles drin, was der Hörer braucht.Waren die Vergleiche mit Harry Potter im Vorfeld des Films schon schwachsinnig und an den Haaren herbei gezogen, so ist es natürlich nicht von Vorteil, wenn man Rufus Beck verpflichtet, damit er die Bücher von Lemony Snicket vorliest, denn das wird erneut diese merkwürdigen Vergleiche nach sich ziehen. Das ist aber auch schon der einzige negative Aspekt, den Rufus Beck hier begleitet, denn das Wesentliche, die Leistung, ist mehr als zufriedenstellend. Somit kann sich der Hörer von Anfang an darauf einstellen, dass Beck wieder allen Charakteren nach Möglichkeit eine eigene Stimme verleiht und das macht den Reiz aus, da so schon fast eine Art Hörspielcharakter entsteht. Äusserst selten entstehen dadurch aber auch kleine Fehler, denn Rufus Beck schaltet dann nicht schnell genug um und spricht mit der "Stimme" des jeweiligen Charakters weiter, obwohl eine ganz andere Figure zum Einsatz kommt, aber das ist wirklich nur die Ausnahme, denn ansonsten bürgt Beck wieder mit seinem guten Namen und lässt diese Story zu einer hörenswerten Produktion werden. Die Einleitung ist komplett mit Musik von Parviz Mir-Ali unterlegt und zwischen den Kapiteln gibt es auch einige Klänge zu hören, die die Atmosphäre und das Flair der Geschichten sehr gut einfängt. Die diversen Szenen werden aber leider nicht untermalt und Effekte gibt es auch keine, doch das macht nichts, da Rufus Beck durch seine Performance genug für die richtige Unterhaltung tut. Bei einer derartigen Lesung muss man Musiken sowieso als Bonus ansehen und in dieser Hinsicht reichen die hier gebotenen Klänge voll und ganz aus. Über 4 Stunden fantasievolle Unterhaltung für Kinder und Jugendliche auf 3 CDs, bestens inszeniert von Rufus Beck. Wer Lemony Snicket kennt, der wird diese Lesung lieben und zugreifen. Auch allen Neulingen, die die Abenteuer der Baudelaire-Waisen noch nicht kennen, sollten mal reinhören, falsch macht man dabei nichts. Der Link: |