Gerald Drews
- Latein für Angeber -
(Komplett-Media)

Captain Blitz urteilt:

Erare human est. Asinus stultus est. In vinum veritas. Ja, das sind halt so Sprüche, die ich als Besitzer des grossen Latinums (man höre und staune!) auch noch hinbekomme, wenn auch nur knapp. Aber es gibt so viele Sprüche, die man bringen und dabei im Freundeskreis punkten kann, man muss sie halt nur kennen. Das passiert hier, am Stück werden ca. 500 Sprüche präsentiert, aber ob die nach ca. 2000 Jahren noch so flott sind, wie sie angepriesen werden?

- Meinung -

Leider nicht und das Problem ist hauptsächlich, dass sie hier in 130 Minuten regelrecht runtergerissen werden. Die Machart ist immer die selbe, eine Redewendung wird lateinisch vorgetragen, dann gibt Autor Gerald Drews ach so flott seinen Senf dazu und das soll es dann gewesen sein? Mich konnte das leider nicht wirklich überzeugen, ich habe hier mehr erwartet und am Ende gibt es dann doch nur eine Art Massenabfertigung. Die ganzen Redewendungen werden zwar mehr oder weniger thematisch abgehandelt, aber auch eher regelrecht duchgeprügelt und auf die seltsamen "Gags" von Gerald Drews, die ja die angepriesene "Flottheit" reinbringen sollen, warte ich bis heute. Inhaltlich war das schon mal sehr wenig, zu wenig!

Christiane Schlüter hinterlässt einen ordentlichen Eindruck, sie trägt die lateinischen Redewendungen und deren Übersetzungen solide vor, da kann man aber auch herzlich wenig falsch machen. Das Problem sind Gerald Drews´ Einwürfe, die mich nicht überzeugen konnte, denn zum einen kommt er nicht mit einer klaren Aussprache daher, zum anderen stört sein Dialekt, unterm Strich ist das einfach zu wenig.

Eine feine Untermalung mit den passenden Klängen hätte nicht geschadet, doch die sucht man leider vergeblich, eine reine Lesung und damit wird man leben müssen.

Da war mehr drin, zumal es mehr oder weniger in allen Bereichen kränkelt. Gerade der Autor Gerald Drews stellt sich als Störfaktor heraus und sowas darf dann einfach nicht passieren. Vielleicht wird er es sich in Zukunft überlegen, ob er in eine Sprecherkabine steigen und seine Produktionen schwach einsprechen wird.

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