Julie Zeh
- Das Land der Menschen -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Robs (Benjamin Meyer) mag den Winter und die Kälte, vor allem freut er sich schon auf den ersten Schnee. Eines Tages trifft er im Park das Eskimo-Mädchen Nitta (Mira Partecke), die eine ungewöhnliche Fähigkeit hat. Wenn sie von Grönland träumt, dann kann sie es schneien lassen. Das würde Robs gefallen, damit würde ein Wunsch in Erfüllung gehen. Doch da gibt es ein Problem, denn Nittas Gabe funktioniert nicht mehr. Warum? Können Robs und sein Hund Purzel (Tommy Piper) helfen?

- Meinung -

Da hat Julie Zeh eine sehr schöne Geschichte geschrieben, die zum einen fantasievoll und zum anderen auch einfühlsam erzählt wird. Inhaltlich kann man also rundum zufrieden sein, eine interessante Story, nicht nur für die junge Hörerschaft, sondern auch für die Eltern. Eine Sache hat mich dann doch gestört, nämlich die Umsetzung der Vorlage fällt dann doch etwas lahm aus, da hatte ich nicht selten das Gefühl, dass hier die Handlung gestreckt wurde, damit eine Spielzeit von ca. 57 erreicht wird, wenn es vielleicht sogar 30 Minuten getan hätten. Es fehlt also ein wenig an Tempo und Pfiff, etwas zügiger hätte die Geschichte definitiv erzählt werden dürfen.

Sprechertechnisch gibt es dagegen rein gar nichts zu beanstanden. Ob es nun die jungen Sprecher wie z.B. Benjamin Meyer und Mira Partecke sind oder halt ein "alter Hase" wie Tommy Piper, hier gibt jeder sein Bestes und das kann sich hören lassen. Nicht ein einziger Sprecher enttäuscht, das dürfte sicherlich auch an der Regie von Iris Drögekamp liegen, die ihre Truppe im Studio zu tollen Leistungen geführt hat. Besonders witzig ist übrigens der "Kniff", dass Tommy Piper als Robs Hund Purzel auch in der Rolle des Erzählers fungiert, was der ganzen Angelegenheit eine besondere Note verleiht.

Die Untermalung von Thomas Gerwin hat mir dagegen gar nicht zugesagt und dafür gesorgt, dass die Produktion doch ziemlich dröge, monoton und zäh klingt. Gerade in diesem Bereich hätte man gegen die etwas schleppende Bearbeitung tun können, aber nicht mit einer recht experimentellen Untermalung, das ist genau der falsche Weg. Wie dem auch sei, ändern lässt es sich jetzt auch nicht mehr, aber musikalisch ist das hier leider nichts, lediglich die Geräuschkulisse kann sich hören lassen, das war es dann aber auch schon.

Schade, da war sicherlich mehr drin, aber dafür hätte die Umsetzung etwas flotter und die Untermalung weniger experimentell rüberkommen müssen, dann hätte das hier was werden können. So bleibt unterm Strich zwar noch ein solides Kinderhörspiel für kalte Tage übrig, mehr aber leider auch nicht.

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