Auf dem Sozialamt geht es hoch her, denn Dieter Modrawa (Bernhard Baier) fühlt sich ungerecht behandelt, doch das will er nicht länger mit sich machen lassen und er greift die Sachbearbeiterin Annette Niehaus (Sabine Postel) an. Ihr Kollege Ballmann (Matthias Ponnier) kommt zur Hilfe und erschlägt Modrawa mit einem schweren Locher. Ganz klar, die Leiche und alle Indizien müssen weg und ein gefährliches Versteckspiel beginnt. Da kommt der schmierige "Piepsi" (Martin Semmelrogge) recht, denn er soll als Bauernopfer herhalten. Wird der Plan aufgehen?
- Meinung -
Was -ky hier abgeliefert hat ist ein durchdachter und ausgeklügelter Krimi, der absolut nicht mit sozialkritischen Tönen geizt. Der Einblick hinter die Kulissen eines Sozialamtes kommt glaubwürdig und realistisch rüber und das Verhalten der Angestellten, nachdem sie von den frustrierten "Kunden" angegriffen werden, könnte tatsächlich so über die Bühne gehen, weit hergeholt ist das nämlich nicht. Kurzschlussreaktionen mit schwerwiegenden Folgen, die zu einem spannenden und unterhaltsamen Kriminalfall werden. Schräge Typen, manchmal auch lustige Sprüche, aber der ernste Ton wird primär beibehalten, die Mischung stimmt. Dazu noch eine sehr gute Bearbeitung, die in Form von einer Spielzeit von knackigen 53 Minuten zu Buche steht, fertig ist ein starker inhaltlicher Teil.
Es wird aber auch gesorgt, dass das für die Sprecherabteilung gilt und hier sind einige prominente Namen mit von der Partie. Matthias Ponnier und Sabine Postel sind in den Hauptrollen unterwegs und das machen sie sehr überzeugend, bodenständige und glaubwürdige Darbietungen, ohne Schnörkel, Extravaganzen oder Overacting, da hatte Regisseur Albrecht Surkau gut im Griff. Für etwas mehr "Show" darf hier Martin Semmelrogge sorgen, der den kauzigen und schmierigen Slipschnüffler "Piepsi" spricht und die Brüller auf seiner Seite hat. Man merkt hier übrigens auch wunderbar, was eine gute Regie bewirken kann, wenn man Semmelrogge richtig lenkt und leitet. Hier klingt er nicht so wie sonst auch immer, es wird also nicht nur gekrächzt und ohne Nuancen gearbeitet, hier darf er mal richtig spielen und das hört man der Performance auch wunderbar an, eine tolle Leistung. Doch es mischen noch weitere bekannte Sprecher und Sprecherinnen mit, unter anderem Katharina Palm, Karlheinz Tafel, Walter Gontermann, Reinhard Schulat-Rademacher und viele weitere, die für qualitativ hochwertige Leistungen stehen.
Die Untermalung von Thomas Preißler ist dezent, auch hier wird Wert darauf gelegt, dass es realistisch zugeht, keine pompösen Sounds etc., die wären hier absolut fehl am Platze. Vornehmliche Geräusche und Effekte, das muss reichen und das tut es auch, so dass die richtige Stimmung und Atmosphäre vorherrscht und es kein Problem für die Hörerschaft darstellen sollte, sich die Kulisse des Sozialamtes und der anderen Handlungsorte vorzustellen.
-kys Stories sind es immer Wert gehört zu werden, da macht dieses Hörspiel keine Ausnahme. Für diesen intelligenten Krimi kann und muss man einfach eine deutliche Empfehlung aussprechen und die CD-Auflage ist eigentlich schon längst überfällig. Wer Krimis mit bissigem Unterton mag, der ist hier genau richtig!
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