Kommissar X Nr. 1
- Der Panther aus der Bronx -
(Nocturna Audio)

Captain Blitz urteilt:

Ein eiskalter Killer geht in der Bronx um und er tötet diejenigen, die anscheinend Frauen mißbraucht und vergewaltigt haben. Die ehemals Tatverdächtigen kommen immer wieder auf freien Fuss, weil sie von einem trickreichen Anwalt freigeboxt werden, doch dann knipst der Panther ihnen das Licht aus. Wie lange wird er noch mordend durch die Bronx ziehen? Joe Walker (Robert Missler), genannt Kommissar X und Tom Rowland (Michael Weckerl) wollen den Panther stoppen, bevor es noch mehr Tote gibt. Können sie es schaffen und werden sie die Identität des Unbekannten lüften?

- Meinung -

Bei Kommissar X handelt sich um eine Vertonung eines "Groschen-Romans" des Pabel-Möwig-Verlags, also angelt man vorlangetechnisch in einem ähnlichen Tümpel, wie es beim "Magischen Amulett" der Fall ist. Nicht minder angestaubt wirkt Kommissar X, dem hier zwar vollmundig der Titel eines "Kultkrimis" verliehen wird, doch ganz so toll ist die Reihe mit Sicherheit nicht. Positiv ausgedrückt ist sie eher gemütlich inszeniert worden, negativ ausgedrückt würde das lahm bedeuten. Jedenfalls muss man Geduld und auch Fantasie aufbringen, um dieser Produktion die notwendige Rasanz abzugewinnen, die die Verantwortlichen ihr sicherlich gerne andichten. Ziemlich staubig und altbacken kommt die Story daher, modernisiert wurde sie nicht und die Bearbeitung wirkt relativ schlaff, da werden selbst eingefleischte Fans des Krimi-Genres und von Kommissar X ihre liebe Mühe mit haben.

Die relativ müde Umsetzung hat Kommissar X der Art und Weise der Produktion zu verdanken, denn das hier ist eher ein Hörbuch als ein Hörspiel. Ich hätte kein Problem damit, wenn die meisten Stellen wenigstens gespielt worden wären, doch es wird einfach nur vorgetragen und das ist zu wenig, um den Hörer vom Stuhl zu hauen. Unterm Strich machen die drei Sprecher Robert Missler, Michael Weckler und Marianne Lund keinen schlechten Job, doch es reicht nicht, um die Produktion zu tragen. Nach dem x-ten Satz, in dem Kommissar X als Erzähler sogar die Stellen vortragen muss, in denen eigentlich eine Frau sprechen sollte verliert das Werk an Reiz und baut ab. "Sie sagte dies, sie tat das" wirkt nach einer gewissen Zeit sogar eher albern und das darf einfach nicht passieren.

An der Untermalung werden sich die Geister scheiden, soviel sei gesagt. Zum einen ist es ja schön, dass an Effekten und Geräuschen nicht gespart wurde und die jeweiligen Szenen passend begleitet werden, aber die Musik darf zwiespältig betrachtet werden. Sicherlich, es handelt sich dabei um die wohlbekannten Klänge eines Alexander Esters, die schon unzählige Herwald-Produktionen veredelt haben, doch sind diese heutzutage noch zeitgemäß und passend? Jedenfalls bekommt diese inszenierte Lesung dadurch einen altbackenen Anstrich. Mehr Musik wäre hier zwar nicht verkehrt gewesen, aber dann bitte andere Stücke und vor allem auch modernere.

Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht unbedingt richtig gut. Die Story gibt nichts her, die Vorlagen sind schon angestaubt und die Umsetzung wirkt ebenfalls altbacken. Zwar ist die Produktion immer noch besser als das magische Amulett, aber auch hier dürfte es schwierig werden Abnehmer zu finden. Würde Nocturna Audio richtige Hörspiele daraus machen, dann dürfte Kommissar X schon um einiges interessanter sein, doch momentan gibt es noch viele Punkte zu verbessern, damit man hier eine Empfehlung aussprechen kann.

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