Nick Knatterton (Bernd Stephan) kombiniert wieder und das kann ihn nicht selten auch mal in gefährliche Situationen bringen. Doch Nick ist ein schlauer Fuchs, der immer wieder einen Weg aus dem Schlamassel findet, dazu benutzt er auch gerne mal einen Trick. Der künstliche Hinterkopf ist einer davon und er erweist sich immer wieder als nützlich. Wird dieser dem Detektiv auch nützlich sein, wenn es darum geht einer Bande von Mädchenhändlern das Handwerk zu legen? - Meinung - Nick Knatterton, der Kult-Detektiv aus den 50er Jahren, durch seine Cartoons bekannt geworden, ist zurück und zwar in neuen Abenteuern. Eigentlich alles in Butter und ein Grund zur Freude, aber dann habe ich mir dieses Werk erstmal angehört und wurde kräftig enttäuscht. Kein Pfiff, kein Tempo, viel mehr ein verkapptes, inszeniertes Hörbuch. Das war schon ein herber Schlag für mich, da ich von einem waschechten Hörspiel von Altmeister Hans-Joachim Herwald ausging, doch es erinnert schon sehr stark an seine letzten Produktionen (Das magische Amulett, Kommissar X), bei denen der Hörbuchcharakter leider stark im Vordergrund steht. Neben einer doch sehr behäbigen Erzählweise kommen auch noch Knattertons nervige Sprüche dazu. Auch wenn es sein Markenzeichen ist, dass er "kombiniert", so muss das nicht in jedem Satz gleich drei Millionen mal passieren. Das geht jedem Hörer irgendwann auf den Zeiger. Wie gesagt, das hier ist eher schon eine szenische Lesung als alles andere, denn entweder quasselt Bernd Stephan relativ gemütlich als Nick Knatterton drauflos und kombiniert wie verrückt oder Rolf Becker erzählt und erzählt und erzählt. Dann kommen gelegentlich mal Profis wie Marion von Stengel oder Eckart Dux zum Einsatz, die ihre mickrigen Sätzchen dazwischen werfen und gut ist. Das ist einfach viel zu wenig, aber das sollte ein erfahrener Produzent wie Herwald auch wissen, doch irgendwie vermisse ich hier die Qualität, für die er eigentlich bekannt sein sollte. Wie kann es auch anders sein, hier werden die altbekannten Stücke eingesetzt, die aufmerksame Hörer von Herwalds Werken schon ein Leben lang verfolgen. Ich finde, dass das recht einfallslos ist, auch wenn mir die Musiken immer noch gut gefallen, aber wie lange will man die Nummer denn noch durchziehen? Wir schreiben das Jahr 2007 und nicht 1985, aber hier wird scheinbar krampfhaft auf die vermeindliche Trumpfkarte "Nostalgiebonus" gesetzt, die bei mir aber nicht sticht. Da muss einfach mehr kommen und entweder versucht man die Atmosphäre zu erzeugen, die eher zum Hörspiel passt, nämlich die der 50er Jahre oder man lässt eine gänzlich moderne Fassung entstehen, aber das hier ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Das war wohl nichts! Zwar kein Verriss, aber auch weit davon entfernt gut zu sein, der Durchschnitt lässt grüßen. Ich habe mich ja zunächst sehr auf die Rückkehr Nick Knattertons gefreut, doch was daraus wurde ist eine handzahme, harmlose und einfach nur lahme Umsetzung eines Kultcartoons, der zwar immer noch eine Menge Potential besitzt, aber nicht so lieblos umgesetzt werden darf. Ich brauche davon jedenfalls keine weiteren Folgen! Der Link:
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