Als der Graf vom Strahl (Max Ekhard) in Erscheinung tritt, ist es um das Käthchen (Dunja Movar) geschehen, sie verliebt sich Hals über Kopf in den Adeligen. Ihr Vater, der Waffenschmied (Walter Richter), kann dies nicht nachvollziehen und vermutet dahinter einen Bannzauber, der von seiner Tochter Besitz ergriffen hat. Doch es ist einfach nur eine aussichtslose Liebe, die das Käthchen in der Gewalt hat. Der Stand des Grafen verbietet eine Verbindung zur Tochter des Waffenschmieds, doch das Käthchen glaubt weiterhin an eine gemeinsame Zukunft.- Meinung - Der DAV bringt eine weitere Box mit diversen Hörspielklassikern, diesmal basieren sie auf den Dramen von Heinrich von Kleist. Den Auftakt macht "Das Käthchen von Heilbronn", wobei ich die Geschichte nur teilweise als Drama empfunden habe, stellenweise kam es mir schon eher wie ein Lustspiel vor. So oder so kann man diesem Werk nicht absprechen, dass es eine unterhaltsame Angelegenheit ist und man die 109 Minuten Spielzeit kaum merkt. Wer sich für die Dramen und Erzählungen eines Heinrich von Kleist interessiert und auch für alte Hörspielproduktionen begeistern kann, der dürfte sich jedenfalls gut und kurzweilig unterhalten fühlen. Inhaltlich hat mir diese Produktion jedenfalls schon mal ganz gut gefallen, die Mischung aus Drama und Lustspiel überzeugt. Einer der Gründe, warum ich diese Geschichte nicht unbedingt als reines Drama empfunden habe, sind die Darbietungen der Sprecherinnen und Sprecher. Damit will ich nicht sagen, dass diese schlecht sind, das absolute Gegenteil ist der Fall, aber ich würde durchaus behaupten, dass es hier mit einem zwinkernden Auge zuging. Jedenfalls hatte ich ständig diesen Eindruck und diese ausufernden Darbietungen stellten auch das schauspielerische Talent aller Beteiligter unter Beweis, auf der anderen Seite wirkte es manchmal wie bewusst überzogen, um diesem Drama einen leicht humorigen Anstrich zu verleihen. So oder so sind die Leistungen erstklassig, egal wie man diese nun interpretieren möchte, was bei einer Riege wie dieser aber auch kein Wunder ist. Fritz Wepper, Horst Tappert, Erik Schumann, Karl Lieffen, Gernot Duda, Reinhard Glemnitz und viele mehr stellen hier ihr Können unter Beweis, da bleiben somit auch keine Wünsche offen. Die Untermalung von Raimund Rosenberger ist gut, wenn auch sehr sparsam, dennoch kommt ausreichende Atmosphäre auf, wobei man natürlich auch bedenken sollte, dass eine über 50 Jahre alte Produktion nicht mit aktuellen Vertonungen mithalten kann, aber was geboten wird geht vollauf in Ordnung und die Tonqualität ist ebenfalls richtig gut. Eine überzeugende Adaption dieses Werkes, wobei ich mir den Auftakt einer Dramenbox sicherlich anders vorgestellt habe. Trotzdem ist das hier gute und kurzweilige Unterhaltung und für Freunde von Literaturvertonungen eine interessante Angelegenheit. Der Link: |