Die Familie Creed zieht von Chicago in ein beschauliches Kaff in New England, genauer gesagt nach Ludlow. Louis (László Kish) hat nämlich einen neuen Job als Leiter der Krankenstation der Universität von Maine, was ihn zu diesem Umzug bewegte. Was nach einer Karriere in einer beschaulichen Gegend klingt, entwickelt sich zu einem wahren Horrortrip und alles hängt mit dem Tierfriedhof zusammen, der auf Indianerland entstanden ist. Werden die Creeds dem Grauen entkommen können?
- Meinung -
Stephen Kings Klassiker in einer Hörspielumsetzung und derartige Vertonungen der Stoffe des Horrormeisters sind viel zu selten, so dass man die einzige natürlich umso erfreuter zur Kenntnis nimmt. Hat die Produktion dadurch einen Freifahrtschein? Absolut nicht, aber es gibt dennoch nur sehr wenig zu kritisieren, die Umsetzung ist nämlich durch und durch gelungen, soviel sei schon mal verraten. Selbst mit einer Spielzeit von ca. 3 Stunden bleibt die Story zu jedem Zeitpunkt spannend und es ist auch insgesamt eine kurzweilige Angelegenheit, denn man möchte erfahren, was es mit dem seltsamen Friedhof und dem Indianerfluch auf sich hat und wie es der Familie Creed ergehen wird. Stephen King at his best und dazu noch in einer packenden Hörspielbearbeitung!
Sprechertechnisch wird hier ebenfalls einiges geboten, denn hier mischen nicht nur grosse Namen mit, qualitativ sind die Darbietungen auch klasse. László Kish spielt sehr überzeugend den Familienvater Louis Creed und die steigende Verzweifel des Charakters wird bestens vermittelt. Manfred Steffen ist der Nachbar Jud und er ist meiner Meinung nach der Star dieser Produktion, was der alte Hase und Routinier hier abliefert, ist grossartig, die Kauzigkeit, die Besorgnis und die ganze Erfahrung, all das bringt er hier gekonnt mit ein. In weiteren Rollen mischen Claus-Dieter Clausnitzer, Walter Gontermann, Katharina Palm, Nina Danzeisen, Philipp Schepmann und weitere mit, die allesamt gute bis sehr gute Arbeiten abliefern, zu meckern gibt es hier nichts.
Musikalisch eher eine spärliche Angelegenheit, was aber in Ordnung geht, da die wenigen Musiken aber genau die richtige, düstere Stimmung erzeugen. Da hat Renaud Garcia-Fons die richtige Mischung auf die Beine gestellt und die Gratwanderung wunderbar hinbekommen, die Atmosphäre soll dicht und bedrohlich sein und das gelingt ihr auch. Die Geräuschkulisse lässt die hinterwäldlerische Gegend auferstehen und man hat sofort das Bild einer endlos langen Landstrasse und üppigen Wäldern vor sich, das Ziel wird also locker erreicht.
Wer mal ein Hörspiel nach Stephen King hören möchte, der ist hier absolut an der richtigen Adresse. Werden sonst immer nur Lesungen geboten, hat der WDR den Schritt gewagt und ein Hörspiel aus einem der bekanntesten Stoffe Kings gemacht, das Ergebnis kann sich hören lassen und die Rechnung geht definitiv auf. Freunde packender Horror-Unterhaltung kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten!
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