Eine Familie wird auf brutale Art und Weise ermordet, zunächst findet man die Leiche des Mannes, kurze Zeit später die der Frau und der Tochter, nur der Sohn überlebt, wenn auch schwer verletzt. Wer wollte die Familie auslöschen und warum? Kriminalkommissar Joona Linna ermittelt in dieser Angelegenheit und findet heraus, dass es noch eine Schwester gibt, die unbedingt beschützt werden muss, bevor der Täter erneut zuschlägt. Um Hinweise auf den Täter zu bekommen, möchte Linna den Jungen hypnotisieren lassen und bittet den Hypnotiseur Erik Maria Bark um Hilfe, doch der möchte das eigentlich nicht mehr, lässt sich aber überreden. Nicht ohne Folgen...
- Meinung -
Thriller aus Skandinavien, besonders aus Schweden, sind zur Zeit absolut in, Stieg Larsson sei Dank. Da wird sich dann natürlich umgeschaut, was es da noch so alles gibt, das man in diesem Atemzug als Hörbuch oder Hörspiel adaptieren kann. Einfach nur ein "cash in" in Larssons Fahrwasser? Glücklicherweise nicht, denn was hier geboten wird ist durchaus eigenwillig und spannend. Das Ehepaar Ahndoril steckt hinter dem Pseudonym Lars Kepler, hinter dem man unter anderem besagten Larsson vermutete, genau wie Henning Mankell, John Ajvide Lindquivst und weitere, doch wie gesagt, das Ehepaar ist schließlich als Verfasser dieser Geschichte ausfindig gemacht worden und man schickt nun Joona Linna ins Rennen, um spannend zu unterhalten. Das gelingt auch und es freut mich sehr, dass man es hier nicht nur mit einer aufgebauschten Hype-Story zu tun bekommt, sondern ehrliche und packende Thrillerunterhaltung, die 454 Minuten lang voll und ganz zu überzeugen weiß.
Warum wird die ungekürzte Fassung von Simon Jäger vorgelesen und die gekürzte von Wolfram Koch? Einleuchten will es mir nicht, zumal Jäger für einen derartigen Thriller bestens geeignet ist und ich mit Koch in Lesungen bedingt bis gar nichts anfangen kann, in Rollen in Hörspielen gefällt er mir dafür umso besser. Hier bleibt er jedenfalls für meinen Geschmack etwas zu blass, es hätte einfach mehr Spiel in die Stimme gelegt werden müssen, der Grundton bleibt nämlich stets gleich, bestens sitzende Betonungen reichen da alleine leider nicht aus. Schade, Wolfram Koch ist alles andere als ein schlechter Sprecher, das beweist er immer wieder in diversen Hörspielen, aber in Lesungen werde ich jedenfalls nur selten mit ihm warm, hier ebenfalls leider nicht so wirklich.
Andy Matern steuert die Klänge am Anfang des Hörbuchs und am Ende der CDs bei, aber von einer richtigen Untermalung würde ich deshalb nicht reden und es bleibt eine reine Lesung. Diese hätte aber durchaus etwas Auflockerung verdient gehabt, da mich Wolfram Koch nicht so ganz überzeugt hat.
Deshalb hat mir dieses Hörbuch auch nur ganz gut gefallen, mit einer besseren Sprecherleistung hätte es mir sogar außerordentlich gut gefallen. Mit Simon Jäger hätte ich mich da eher anfreunden können und warum man aus der ungekürzten Fassung nicht eine gekürzte macht und diese einfach auf CD präsentiert, will mir nicht so ganz einleuchten. Wie dem auch sei, unterm Strich bleibt dabei immer noch gute Thrillerkost übrig, die man sich ruhigen Gewissens anhören kann!
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