Karin Fossum
- Wer den Wolf fürchtet -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Ist Errki (Lars Rudolph) auch der Mörder der alten Halldis Horn? Alles deutet darauf hin, denn Errki ist nicht normal, er ist schizophren und nicht zurechnungsfähig. Die Sachlage ist somit eigentlich klar, doch Kommissar Sejer (Winfried Glatzeder) sieht das ein wenig anders, zumal sich Errki gerade als Geisel in den Händen eines Bankräubers befindet. Nun ist guter Rat teuer, denn wie soll Sejer diesen Fall aufklären?

- Meinung -

Ja, das ist definitiv ein Krimi, den Karin Fossum hier verfasst hat, doch irgendwie will nicht so recht Krimifeeling aufkommen. Woran das liegt? Die Inszenierung ist für meinen Geschmack dann doch etwas zu träge und zurückhaltend, da wären mehr Tempo und Action definitiv angebracht gewesen. Es wird hier anscheinend am meisten Wert auf die Atmosphäre an sich gelegt, die sehr dicht ist, doch so rechte Kurzweiligkeit will trotz einer kurzen Spielzeit von knapp über 50 Minuten dann doch nicht aufkommen. Etwas träge und behäbig präsentiert sich dieser Fall für Kommissar Sejer, da war sicherlich mehr drin.

Und man hat am Anfang auch hohe Erwartungen, denn das bleibt bei einer derartigen Sprecherliste nicht aus. Hier mischen Winfried Glatzeder, Katharina Zapatka, Lars Rudolph und einige weitere bekannte Sprecher mit, für ein hohes Niveau ist somit gesorgt, alle liefern gute bis sehr gute Leistungen unter Götz Naleppas Regie ab. Besonders hervorheben möchte ich aber niemanden, es spielt sich keiner in den Vordergrund, es fällt aber glücklicherweise keiner ab. Insgesamt eine sehr kompakte Darbietung der Sprecherriege!

Man möchte fast meinen, dass hier der größte Wert auf die Stimmung an sich gelegt wird und der Rest die zweite Geige spielt. Die Atmosphäre ist äußerst dicht, was durch den dezenten Einsatz von Musik und Geräuschen erzeugt wird. In der Hinsicht gibt es somit nichts zu beanstanden, die Untermalung ist rundum gelungen.

Alles in allem ein solider Krimi, auch wenn es inhaltlich und von der Bearbeitung her meiner Meinung nach ein wenig zu behäbig zugeht. Beinahe schaffen es Sprecher und Untermalung das Hörspiel noch rauszureissen, doch so ganz will es dann doch nicht gelingen. Unterm Strich solide, mehr nicht!

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