Die Ereignisse überschlagen sich für Rosa Alcantara! Sie ist gerade mal zarte 17 Jahre jung und wird mit Offenbarungen konfrontiert, die sie sich selbst in ihren kühnsten Träumen nie vorzustellen gewagt hätte. Ihre Tante ist Teil der Mafia und das ist schon ein starkes Stück, doch es wird noch besser. Die Clans der Alcantara und der Carnevare sind verfeindet und bekämpfen sich erbittert und dummerweise verliebt sich Rosa in Alessandro, dem Erbe der Carnevare. Doch es gilt noch weitere Geheimnisse zu erforschen, wie zum Beispiele was es mit der animalischen Anmut auf sich hat, die nicht nur Alessandro zu umgeben scheint!
- Meinung -
Kai Meyer präsentiert ein neues Buch und auch diesmal überrascht er mit einer neuen Idee, die aus verschiedenen Elementen besteht, die man nicht unbedingt miteinander verbinden würde. Mafia meets Animorphs (Menschen können sich in Tiere verwandeln)? So könnte man diese Geschichte rund um die Erlebnisse Rosa Alcantaras ganz gut umschreiben und wer nicht glauben kann, dass diese Mischung funktionieren kann, der irrt sich gewaltig, denn das klappt sogar ganz vorzüglich. Die Figuren sind allesamt sehr interessant, man kann sich gut in sie hinein versetzen und man ertappt sich immer wieder dabei, wie man besonders mit Rosa mitfiebert. Welchem Genre kann man Meyers Werk zuordnen? Krimi? Fantasy? Hier ist es ratsam, sich am besten von diesem Schubladendenken zu lösen und auf eine völlig neue Geschichte einlassen, die ihre eigenen Wege geht und von Anfang bis Ende zu unterhalten weiss. Spannung, etwas Liebe und Drama, dazu die animalischen Seite der Charaktere, es wird also einiges geboten und auch wenn dies erst der Auftakt zu einem Mehrteiler ist, von einem behäbigen Start kann man hier überhaupt nicht reden. Die 6 CDs mit Überlänge (Spielzeit ca. 508 Minuten!) vergingen jedenfalls wie im Flug und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Wenn es so weitergeht, dann erwartet uns noch einiges, Kai Meyer hat jedenfalls eine hervorragende Grundlage gelegt.
Wie schon bei den letzten drei Lesungen basierend auf Meyers Werken, ist auch diesmal wieder Andreas Fröhlich mit von der Partie. Er liefert eine ordentliche Leistung ab, an der es nicht viel auszusetzen gibt, doch man weiß, dass er durchaus noch mehr kann. Fröhlich geht noch etwas zu wenig aus sich heraus, da fehlt mir persönlich noch der Elan, der Druck hinter der Performance. Sicher, wenn er eine ganz normale Leistung abruft, dann ist er immer noch besser als so manch ein anderer Sprecher, doch er hat schon bessere Auftritte gehabt. Gut, aber keine Überperformance, doch seine Fans dürften trotzdem hochzufrieden sein, keine Frage.
Schade, nicht mal ansatzweise sowas wie eine Untermalung, ein Titelstück wäre jedenfalls schon mal angenehm gewesen. Sicher, es ist kein Muss bei einer Lesung, dennoch wäre ein kleiner Einspieler nicht verkehrt gewesen, um schon mal sowas wie eine atmosphärische Grundlage zu legen.
Eine starke Geschichte, ein guter Erzähler, das reicht unterm Strich aus, um eine empfehlenswerte Produktion abzuliefern. Auch wenn die eine oder andere Sache bei der Umsetzung verbessert werden kann, so kann ich dieses Werk allen Meyer-Fans ans Herz legen, ein weitere tolle und innovative Geschichte aus der Feder des Fantasy-Meisters!
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