Mr. Wilkins und Mr. Maiers (Martin Sabel und Zakarya Said) werden mit einer seltsamen Erscheinung konfrontiert. Handelt es sich dabei tatsächlich um ein Monster, dass auf dem Anwesen von Mr. Simmons (Aart Veder) sein Unwesen treibt? Das Grauen geht nun um und niemand fühlt sich mehr sicher. Was will das Monster und wie kann man es besiegen? Oder handelt es sich dabei um etwas völlig anderes und Mr. Simmons verbirgt die Wahrheit? Viele Fragen, die es nun zu lösen gibt!
- Meinung -
Dieter Rhode liefert mit Just Justice Nr. 1 sein Debüt ab und für ein semiprofessionelles Werk ist das verdammt gut geworden. Von vorne bis hinten umweht die Story ein Hauch von 50er-Jahre-B-Movie-Flair, ein Monster soll die Gegend unsicher machen, die typischen Charaktere tauchen auf und man fühlt sich um 50 Jahre in der Zeit zurück versetzt. Dann kommt das Manko, es findet ein Bruch statt, der den Hörer verwirrt und es geht raus aus der übernatürlichen Ecke und hin zu einem Verbrechen, das realer sein mag, aber irgendwie aufgesetzt wirkt. Wäre dieser Bruch nicht da und es würde alles übernatürlich bleiben, dann hätte Rhodes Story fast die volle Punktzahl kassiert und das für einen Erstling! Man sollte bei dieser Serie einfach konsequenter die B-Movie-Schiene fahren, ob beabsichtigt oder nicht, denn da hat Just Justice mit dem Debüt bereits die Nase vorn und alle anderen Label haben es bisher nur versucht, aber nicht geschafft. Diese Folge ist einfach spannend, extrem kurzweilig und hat alles, was ein gutes Hörspiel braucht. Darunter fallen natürlich auch Macken und diese stellt sich halt als Stilbruch dar, der die Stimmung schon etwas runterreisst, aber am Ende bleibt es bei solider Unterhaltung, die keine Vergleiche zu scheuen braucht.
Die Macke bei der Story spiegelt sich irgendwie auch bei den Sprechern wieder. Bis kurz vor Schluss könnte man meinen es hier mit einer professionellen Produktion zu tun zu haben, die vor 50 Jahren produziert wurde. Sehr gut aufgelegte Sprecher, glaubwürdige Darbietungen, alles gut in Szene gesetzt, doch dann treten gegen Ende ein paar Sprecher auf, denen man das Laiendasein anhört und der extrem positive Eindruck wird schon ziemlich geschmälert. Doch auch hier handelt es sich wohl eher um Kinderkrankheiten, die man bei HigherSense in HigherSins sicherlich in den Griff bekommen wird. Hervorheben kann man von den Sprechern jedenfalls niemanden, da die Leistung (bis auf die kleinen Ausnahm) durchweg gut bis sehr gut und professionell ist.
Die Musik passt sich grösstenteils dem Eindruck an, den man von der Handlung hat, also geht es Richtung 50er-Jahre-Radiohörspiel. Zwischendurch mal ein eher technolastigeres Stück, welches nicht unbedingt passt und der Stimmung keinen Gefallen tut, aber so wird erneut bestätigt, dass hier nicht alles reibungslos über die Bühne ging und so ist auch bei der Untermalung nicht alles einwandfrei, doch eine perfekte Produktion dürfte wohl kein Hörer vom Erstling eines neuen Labels erwarten. Somit kann man ruhigen Gewissens behaupten, dass in dieser Hinsicht auch ordentlich gearbeitet wurde.
Aufmachung und Design lassen dagegen arg zu wünschen übrig. Das Cover ist schlicht und sieht billig aus, das Hörspiel kommt im Slim Case und das Booklet kann man als solches nicht bezeichnen, es sind nur vier Seiten, wenn man das Cover mitzählt. Das reicht aber aus, um alle Infos zu präsentieren, doch man sollte schon ein wenig an der Aufmachung arbeiten.
Hut ab, ein gelungener Erstling, der zwar wieder in die Gruselkerbe schlägt, aber dabei innovativ mit dem Thema umgeht, gegen Ende aber leider abbaut. Trotzdem sollte man Dieter Rhodes Label im Auge behalten, da wächst was heran und man darf gespannt sein, wie es mit der Reihe weitergehen wird. Das Geld ist jedenfalls gut angelegt und wenn man sich bei HigherSense in HigherSins noch ein wenig verbessert, dann lässt man die Amateurränge bereits hinter sich.
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