Ein sogenannter Seelenfänger (Ralf Mertens) treibt auf dem Gelände der Familie Drake sein Unwesen und deshalb bitten diese Henry Jekyll (Robert Missler) um Hilfe. Er nimmt die ganze Angelegenheit genauer unter die Lupe und es dauert nicht lange, bis es auch für ihn gefährlich wird. Jekyll landet im Sanatorium und dort geht es ihm erst richtig an den Kragen. Wird er diesen Fall dennoch lösen und mit heiler Haut davonkommen können? Kann er als Edward Hyde entkommen oder war dies bereits sein letzter Einsatz?
- Meinung -
Da ist er endlich, der zweite Teil dieser noch relativ neuen Serie des Hörplaneten und man mischt weiter auf dem Gruselmarkt mit, doch man entfernt sich angenehmerweise doch recht weit von den üblichen Groschenvertretern in diesem Genre und auch wenn man ein klassisches Thema wie Jekyll und Hyde aufgreift, so haben es die Autoren Andreas Kaufhütte und Dennis Rohling doch angenehmerweise mit einem ausreichenden Maß an Eigenständigkeit versehen. Der Gruselfaktor ist ziemlich hoch, der Gegner in Form des Seelenfängers ist recht innovativ und auch sonst sind die Macher darum bemüht, dem Genre doch noch ein paar neue Aspekte abzugewinnen, was man ihnen nicht hoch genug anrechnen kann. Von Anfang bis Ende spannend, packend und kurzweilig erzählt, mit nicht mal einer Stunde Spielzeit bestens bearbeitet, inhaltlich schon mal rundum gelungen.
Die Sprecherliste ist eine wahre Wucht, anders kann ich es nicht bezeichnen, hier wechseln sich die großen Namen der Sprecherzunft ab und geben sich die Klinke in die Hand. Über Robert Misslers Leistung in der Doppelrolle als Jekyll und Hyde muss man wohl keine Worte mehr verlieren, ganz routiniert bringt er seinen Job ekonnt über die Bühne. Natürlich wurde für die Rolle des Hyde technisch etwas nachgeholfen, dennoch gehört ein gewisses Maß an Darstellungskunst dazu, das man erstmal aufbringen muss. Doch Missler ist hier nicht alleine, prominente Kolleginnen und Kollegen mischen hier ebenfalls mit. Michael Pan, Marion von Stengel, Kerstin Sanders-Dornseif, Jürgen Kluckert, Sascha Rotermund, Lutz Riedel und weitere liefern starke Arbeiten ab. Vor allem Riedel haut hier als Dr. Jumper so richtig auf den Putz, diese Performance sollte man gehört haben. Alles in allem gibt es wenig an den Sprecherleistungen auszusetzen, lediglich Erzähler Oliver Feld könnte mal etwas Gas geben und engagierter klingen, schlecht ist sein Auftritt dennoch nicht.
Meiner Meinung nach ist dies hier die Serie mit dem besten Sounddesign des Hörplaneten, hier werden alle Register gezogen. Die Musiken klingen druckvoll und opulent, da fällt es kaum auf, dass es sich hier nicht um ein echtes Orchester handelt. Dazu eine passende und richtig gute Geräuschkulisse, somit bleiben in der Hinsicht keine Wünsche offen.
Der Auftakt hat schon gut gefallen, doch diesmal wird ein richtiger Knaller abgeliefert. Wer mal Grusel der etwas anderen Art hören möchte, der sollte hier auf jeden Fall zugreifen und sich von einer Neuinterpretation des Jekyll/Hyde-Themas bestens unterhalten lassen!
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