Jack Slaughter Nr. 2
- Professor Dooms Erwachen -
(Universal)

Captain Blitz urteilt:

Jack Slaughter (Simon Jäger) wird nachts wieder mal von seiner Oma Abigail (Gisela Fritsch-Pukaß), die ihm noch ein paar Dinge beibringen möchte, die er im Kampf gegen das Böse wissen muss, außerdem hat sie auch ein paar Schminktipps parat, die für eine waschechte Tochter des Lichts natürlich unglaublich wichtig sind. Jack weiß nun, wie er die Puppe "Ponytail" richtig anwenden muss und außerdem wird ihm noch eine magische Kette verkauft, die es in sich hat. Doch wird dieses Equipment reichen, um Professor Doom (Klaus Dieter Klebsch) in Schach zu halten oder ist der Dämon zu mächtig für die Tochter des Lichts?

- Meinung -

Der Spaß geht in die zweite Runde und diesmal kommt durchaus mehr 80er-Feeling auf, was vor allem dann auffällt, wenn es für Jack, Tony und Co. in die Mall geht, denn dort haben die Geschäfte typische Namen wie "Lucky Hunter", "Happy Diver" und die Serie an sich erinnert schon ein wenig an "Lost Boys", "Monster Busters" und Co., also eine gelungene Mischung aus Grusel und Comedy und sowas fehlte tatsächlich noch in der Hörspielwelt. Der Humor wird dem Hörer nicht um die Ohren gehauen und es jagt hier auch nicht ein Kalauer den nächsten, sondern die Sprüche sind locker, die Pointen stimmen und alles wirkt verdammt schräg, aber nicht unbedingt aufgesetzt. Die Charaktere sind vielschichtig und keine stereotypen Langweiler, mit denen man sich nicht identifizieren kann und dem Dämon Professer Doom kann man auch irgendwie nicht böse sein, dafür ist er einfach zu albern, wenn nicht sogar lächerlich, aber auch ein wenig sympathisch. Man merkt schon, die Mischung ist wirklich bunt und abgefahren und als Sahnehäubchen gibt es sogar ein Burgerrezept, das man dann aber lieber doch nicht nachkocht oder etwa doch? Einen kleinen Logikfehler gibt es dann doch noch und zwar berichtet der Erzähler davon, dass Tony seine Kette geschenkt bekommen hat, was aber nicht stimmt, er hat sie gekauft. Das ist nur eine Kleinigkeit, fällt aber dennoch auf, da hätte man etwas besser aufpassen müssen.

Den Sprechern zu lauschen ist ein wahrer Genuss! Alle sind voll bei der Sache, wirken nicht nur hochmotiviert, sondern man hört ihnen auch den riesigen Spass an, den sie bei den Aufnahmen hatten. Hier wird sich nicht immer strikt an den Text gehalten, was für eine ganz eigene Dynamik sorgt, die kaum eine andere Serie zu bieten hat und das Duo Simon Jäger und David Nathan kommt auch absolut überzeugend rüber, da merkt man, dass die beiden anscheinend auch außerhalb des Studios Kumpels sind. Einer schießt hier diesmal aber den Vogel ab und das ist Klaus Dieter Klebsch, der eine so irrsinnige Performance als Professor Doom abliefert, dass man meinen möchte, dass Klebsch im Studio wirklich zum Dämon geworden ist. Er lacht, er brüllt, er weint, eine riesiges Sortiment fährt er hier auf und liefert grandiose Arbeit ab. Doch es gibt noch mehr Topsprecher und -sprecherinnen zu hören, da wären Tilo Schmitz, Arianne Borbach, Rainer Fritzsche, Michael Pan und zahlreiche weitere, die allesamt unter der Regie von Lars Peter Lueg auftrumpfen. Till Hagen rundet das sehr positive Gesamtbild als Erzähler noch weiter ab und man kann mit allen Leistungen hochzufrieden sein.

Auch die Untermalung ist wirklich klasse und auch in diesem Bereich wird eine tolle Mischung geboten, hier werden verschiedene Stilrichtungen aufgefahren. Mal gibt es harte Riffs, dann Surfermusik, dann eine ordentliche Portion Ska, für jeden ist was dabei und die Stücke passen jedesmal zur jeweiligen Szene, einfach stark. Da hat Andy Matern richtig gezaubert und bei dieser Serie wird er diesmal mehr als je zuvor gefordert und das macht sich bezahlt, das hier ist der "beste Matern" bisher.

Die Figuren sind nun auf dem Schachbrett positioniert worden, die Einleitung ist über die Bühne gegangen und von einem schnarchigen Auftakt spürt man nach zwei Folgen rein gar nichts, es geht direkt ziemlich rund. Die ersten beiden Abenteuer Jack Slaughters sind jedenfalls schon mal erstklassig produziert Kost, die sich nicht in eine Schublade stecken lässt und wer sich auf eine wilde Genre-Mixtur einlassen möchte, der macht mit dieser Serie absolut nichts falsch. Zugreifen!

Der Link:
Folgenreich

Die Serie:
Jack Slaughter

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