Jack Slaughter Nr. 1
- Tochter des Lichts -
(Universal)

Captain Blitz urteilt:

Jack Slaughter (Simon Jäger) arbeitet in einem Geschäft für Jagdartikel und Waffen und sein Leben ist eigentlich recht unspektakulär, bis er eines Tages ein rätselhaftes Päckchen geliefert bekommt und er noch nicht genau weiß, was er damit anfangen soll. Gemeinsam mit seinem Kumpel Tony (David Nathan) geht es dann auf eine Party und dort wütet eine seltsame Kreatur, eine Art Dämonenhund. Was hat es damit auf sich? Dann schaut sich Jack das Päckchen mal genauer an und findet darin seltsame Utensilien und im Schlaf erscheint ihm seine Oma Abigail (Gisela Fritsch-Pukaß) die ihm mitteilt, dass er nun die Tochter des Lichts ist!

- Meinung -

Der Auftakt einer neuen Serie produziert von LPL für Universal und dabei macht man eine Genregratwanderung der besonderen Art. Grusel und Mystery? Ja, gibt es! Comedy? Gibt es auch! Aber was ist das dann hier? Eine interessante Mischung, die diese Serie bietet und die Befürchtung, dass hier Humor mit der Brechstange serviert wird, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Es gibt hier kein stupides Gagfeuerwerk, sondern gelungene Anspielungen, coole Sprüche, nicht immer politisch korrekt und insgesamt eine runde, stimmige Sache. Die Sache mit der "Tochter des Lichts" hat übrigens auch einen Grund und dabei habe ich mich ebenfalls köstlich amüsiert. Lediglich mit zwei Dingen hatte ich Probleme, denn von den Einflüssen aus den 80ern habe ich nicht viel gemerkt und die Bezeichnung Sitcom will hier auch nicht zutreffen, aber vielleicht wird das ja noch kommen. Alle Charaktere werden hier zügig vorgestellt und der Hörer wird gleich mit ins kalte Wasser geschmissen, das Tempo ist ziemlich hoch und von Langeweile kann hier zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.

Die Sprecher sind hier verdammt gut drauf, vor allem das Duo Simon Jäger und David Nathan hatten bei den Aufnahmen anscheinend einen Heidenspaß und geben Vollgas. Man hört deutlich raus, dass beide nicht am Text kleben, gerne auch mal improvisieren und sich gegenseitig die Bälle zuspielen und das zahlt sich aus, der Spaß überträgt sich auf die Hörerschaft. Das gilt aber auch für Klaus Dieter Klebsch, er hat wohl ebenfalls seine helle Freude an der Arbeit und seiner Rolle als Professor Doom, er hängt sich wahnsinnig rein und auch er scheint hier gerne mal zu improvisieren. Mir ist keine Serie bekannt, bei der das dermaßen passend rüberkommt und zur guten Unterhaltung beiträgt, wie es hier der Fall ist. Wer mischt denn sonst noch mit? Nur Topsprecher, die man immer und immer wieder gerne hört, Regina Lemnitz, Lutz Mackensy, Dennis Schmidt-Foß, Gisela Fritsch-Pukaß und als Erzähler Till Hagen und noch viele weitere. Eine starke Vorstellung aller, da fällt wirklich niemand negativ auf oder aus dem Rahmen.

Ein riesiges Lob an Andy Matern, der dieser Serie den perfekten Anstrich in Sachen Sound verpasst. Hier kommt dann auch das Flair der 80er auf, das man storytechnisch leider vermisst, soundtechnisch wird aber alles richtig gemacht. Ob nun Gitarrensounds oder Keyboardklänge, dieser Bereich kommt sehr stark rüber, da gibt es nichts zu meckern. Auch die Geräuschkulisse trägt zu diesem höchst positiven Eindruckbei, alles in bester Ordnung.

Ein Wort noch zu dem Artwork, das mir sehr gut gefällt und hier wird auch deutlich gezeigt, dass sich diese Serie von anderen Produktionen abgrenzen will. Schrill, grell, comichaft, aber man weiß dennoch, worum es geht. Das Cover zeigt auch noch eine Szene aus dem Hörspiel, aufmerksame Hörer werden hier also einen "Aha-Effekt" serviert bekommen.

Mir hat der Auftakt durch und durch gefallen und ich bin richtig erleichtert, dass kein Brechstangenhumor serviert wird oder einem Kalauer am Fließband um die Ohren gehauen werden. Eine ordentliche Gagdichte, eine interessante Story, dazu top produziert, die erste Folge überzeugt in fast allen Belangen. Man darf gespannt sein, wie es mit Jack Slaughters Abenteuer als Tochter des Lichts weitergehen wird!

Der Link:
Folgenreich

Die Serie:
Jack Slaughter

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