Insignium Nr. 2
- 33 Tage weißes Licht -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Ein weiterer Fall beschäftigt Pater Sante Della Vigna (Dietmar Wunder), diesmal geht es um den sogenannten "33-Tage-Papst", Papst Johannes Paul I., auch Albino Luciani, also "Das weiße Licht" genannt. Dieser war nur 33 Tage in seinem heiligen Amt und verstarb dann unter mysteriösen Umständen und genau diese will der ermittelnde Pater untersuchen. Was geschah in der Nacht vom 28. auf den 29. September 1978? Wird Pater Della Vigna es herausfinden können oder wirft ihm die Kurie erneut einen Knüppel zwischen die Beine?

- Meinung -

Die zweite Folge fällt etwas knackiger bearbeitet aus, was vor allem wohl daran liegen dürfte, dass die Hauptcharaktere alle bereits vorgestellt worden sind und es kann direkt zur Sache gehen. Das geht es auch, aber für meinen Geschmack darf noch etwas mehr Pfeffer im Spiel sein, etwas mehr Zug und Tempo würden nicht schaden. Als wirkliches Manko kann man das aber nicht bezeichnen, da auch so spannende und kurzweilige Krimiunterhaltung mit interessantem Setting geboten wird und man fiebert mit den Hauptpersonen mit. Dazu gibt es im Hintergrund durchaus sowas wie einen roten Faden, der über einen längeren Zeitraum die Hörerschaft bei Laune halten dürfte und diese freuen sich dann auf jeden weiteren Fall des Paters. Kommt trotz der durchaus sehr ordentlichen Bearbeitung mit einer Spielzeit von 53 Minuten mehr Zug rein, dann gibt es eigentlich nichts mehr in Sachen Inhalt zu beanstanden.

Die Sprechertruppe kann man mal wieder als richtig gut und prominent bezeichnen, da gibt es keine Aussetzer, alle bringen ihre Rollen ordentlich rüber. Stellenweise hatte ich zwar das Gefühl, dass Dietmar Wunders Parts zu lang sind und es schon in Richtung einer inszenierten Lesung geht. Sicher, einen Erzähler gibt es nicht, aber vielleicht sollte man zusehen, dass solche Parts nicht mehr so oft vorkommen und die ganze Sache etwas dynamischer gestaltet wird. Sonst kann man mit den Leistungen der gesamten Riege zufrieden sein, bekannte Stimmen geben sich hier die Klinke in die Hand und man hört viele Könner, die bei Maritim sowieso schon fast zum Inventar gehören. Neben Dietmar Wunder mischen noch Helmut Krauss, Florian Halm, Anke Reitzenstein, Bernd Vollbrecht, Stefan Staudinger und viele mehr mit, es wird also ein ziemlich hohes Niveau geboten.

Nicht nur der mitreißende Titelsong von Nightwish kann überzeugen, auch die sonstigen Musiken und Geräusche. Es herrscht vornehmlich eine düstere Stimmung vor, die so natürlich auch beabsichtig ist und voll ins Schwarze trifft. Dazu chorale Klänge, die das Ganze geschickt abrunden und die Geräuschkulisse verpasst der Untermalung den letzten Schliff. In der Hinsicht lässt sich kaum noch etwas verbessern.

Eine gute zweite Folge und wem der Auftakt schon zusagte, der dürfte auch diesmal wieder auf seine Kosten kommen. Ich finde es sehr erfreulich, dass es sich hier sich nicht einfach um einen Klon der Werke Dan Browns handelt und die Serie auf eigenen Pfaden wandelt. Empfehlenswert für alle, die sich für Krimis vor Kirchenbackground interessieren!

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