Kristin ist eine junge Isländerin, die im Aussenministerium arbeitet. Dort geht es momentan drunter und drüber, doch sie weiss noch nicht, dass sie ebenfalls in die Geschehnisse verwickelt sein wird. Alles fängt mit einem seltsamen Anruf ihres Bruders an, der mit einem Rettungsteam auf einem Gletscher eine Spritztour unternimmt und dabei auf ein altes Flugzeug stößt, dass sich im Eis befindet. Damit nimmt der Horror für beide seinen Lauf, denn das Flugzeug beherbergt ein schreckliches Geheimnis. Vor allem die in Island stationierten Amerikaner wollen nicht, dass jemand mehr erfährt und sie gehen mit aller Härte und allen Mitteln gegen jeden vor, der seine Nase in fremde Angelegenheiten steckt! Eine, die leider zuviel erfahren hat, ist Kristin, die nun versucht ihr Leben zu retten und hinter das Geheimnis von "Operation Napoleon" zu kommen.

- Meinung -

Nazis, brutale amerikanische Soldaten, Geheimaufträge, verschollen geglaubte Akten und viele weitere Geheimnisse, die hier geboten werden. Der Hörer wird, genau wie die Charaktere, lange Zeit im Unklaren gelassen, doch das ist der Schlüssel zum Erfolg, denn dadurch bleibt die Story bis zum Ende spannend und das Ende bringt nicht unbedingt das, was man erwartet haben dürfte. Dieses Buch von Indridason ist übrigens anders, als seine sonstigen Werke, denn hier spielt diesmal sein Ermittler Erlendur keine Rolle. Das zeigt, wie vielseitig Indridason ist und es muss nicht immer ein kleines Szenario sein. Hier wird also einiges geboten und die Bearbeitung ist erstklassig, voller Action, Tempo und Spannung.

Da Erlendur diesmal nicht mit von der Partie ist, haben sich die Produzenten dazu entschlossen auch einen anderen Sprecher auszuwählen. Frank Glaubrecht macht für Ulrich Pleitgen platz, der sein Handwerk natürlich auch bestens versteht. Er geht hochmotiviert an die Arbeit und er liefert eine blitzsaubere Lesung ab. Er betont sehr gut und er liest nicht stumpf ab, sondern man merkt seinem Vortrag deutlich an, dass er ein Vollblutschauspieler ist und er versucht jeden Charakter zu spielen und das ist ein weitere Aspekt, der diese Produktion zu einem Erfolg werden lässt.

Keine Musiken, aber damit kann man leben, es ist halt eine reine Lesung, doch das Fehlen der Untermalung wird durch Pleitgens starke Leistung locker ausgeglichen.

Ein starkes Stück Unterhaltung, das sich nur schwer einordnen lässt, also lasse ich es sein. "Gletschergrab" bewegt sich halt irgendwo zwischen den Genres, hier mal ein Stück Thriller, da etwas Krimi, da große Action, für jeden also etwas dabei.

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