Lorenz Brahmkamp hat eigentlich einen guten Job, doch das ist ja nicht alles im Leben, denn er lebt zur Zeit in Trennung von seiner Frau. Kein Glück in der Liebe, aber dafür wenigstens im Beruf? Auch nicht wirklich, es plätschert halt alles mehr oder weniger dahin. Doch dann soll er sich um ein eigentlich lukratives Geschäft kümmern und dabei sieht er nicht nur die Chance, seinen Job neues Leben einzuhauchen und die Karriereleiter zu erklimmen, sondern auch seine Frau zurück zu bekommen. Dabei könnte sein Talent helfen? Welches das ist? Lorenz kann lügen wie gedruckt, aber vielleicht macht dies alles nur noch schlimmer?

- Meinung -

Da is es also, das neue Werk von Ralf Husmann und meine Vorfreude hielt sich etwas in Grenzen, konnte mich "Nicht mein Tag" nämlich nicht zu 100% überzeugen. Die Erwartungshaltung an Husmanns Werke ist nämlich ziemlich hoch, liefert er bei "Stromberg" schließlich Topqualität am laufenden Meter ab, aber vielleicht liegt das auch am Format. Bei "Nicht mein Tag" wagte sich Husmann an einen Roman und das war schon sehr ordentlich, hätte aber eine höhere Gagdichte vertragen können und genau die bekommen wir nun serviert. Sehr viele markante Sprüche werden präsentiert, man kommt aus dem Lachen kaum noch raus und es geht einfach herrlich komisch zu, diesmal macht Ralf Husmann jedenfalls inhaltlich alles richtig, eine richtig witzige Sache!

Husmanns "Haus- und Hofsprecher" Christoph Maria Herbst ist natürlich auch wieder mit von der Partie und er verwandelt die Steilvorlage des Autors ganz souverän und gekonnt. Komische Stoffe liegen ihm einfach und auch diesmal liefert Herbst eine starke Vorstellung ab, die er äußerst pointiert vorträgt, alle Charaktere geschickt aufleben lässt und es der Hörerschaft eine wahre Freude sein dürfte, sich alle Kulissen und Figuren vorstellen zu können. Beanstanden lässt sich in dieser Hinsicht jedenfalls nicht mal ansatzweise etwas, eine Topvorstellung, auch in diesem Bereich ist alles in bester Ordnung.

Von daher kann man auch auf eine Untermalung verzichten, vielleicht wäre diese sogar störend gewesen. Ich brauche jedenfalls keine Musiken oder Geräusche bei einer derartigen Lesung, ich lasse lieber die Gags und skurrilen Szenen und Christoph Maria Herbsts Performance auf mich wirken, eine Inszenierung durch akustische Hilfsmittel werden da nicht benötigt.

Das hat doch mal großen Spaß gemacht und wer "Nicht mein Tag" mochte, der wird "Vorsicht vor Leuten" absolut lieben, gar keine Frage. Eine witzige Story, ein toller Sprecher, ein gelungenes Gesamtpaket, hier kann ich nur eine deutliche Empfehlung aussprechen!

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