Hunkelers (Ueli Jäggi) Freundin Hedwig (Charlotte Schwab) ist im "Sabbatical" und der Kommissär ist auf sich alleine gestellt. Er lenkt sich mehr oder weniger mit Arbeit ab und er beschäftigt sich mit dem Mord an einer Prostituierten und während er so weiter durch die Nacht zieht, hat er es auch schon mit einem zweiten Mord zu tun. Der Kommissär nimmt die weiteren Ermittlungen auf und er erkennt, dass die beiden Fälle anscheinend zusammenhängen. Beide Opfer wurden stranguliert und die Ohrläppchen aufgeschnitten, doch was hat es genau damit auf sich? Dann wird es für Hunkeler gefährlich, er wird zusammengeschlagen und zu allem Überfluss wird er auch noch vom Dienst suspendiert. Doch hält das einen alten Fuchs wie Hunkeler wirklich auf? Er ermittelt auf eigene Faust weiter!
- Meinung -
So mag ich den kauzigen Hunkeler, den urigen Kommissär aus Basel. Dieser Fall hier gehört zu den besseren des Ermittlers und mit 3 CDs mit einer Gesamtspielzeit von ca. 203 Minuten kann man auch wunderbar leben, denn das ist auch das, was man von den Fällen Hunkelers erwartet. Zwar eine üppige Spielzeit und die übliche Ausführlichkeit, aber keine Langeweile und genau das ist das Geheimnis. Bei Hunkeler geht alles etwas ruhiger, uriger und gemütlicher zu, dazu auch sehr ausführlich, aber gleichzeitig braucht man das auch bei dem guten Kommissär, sonst wäre er nicht der Hunkeler. Das lässt sich halt alles recht schwer beschreiben, in gewisser Weise erinnert diese Machart jedenfalls an die Strassenfeger der 50er und 60er, als die Protagonisten auf Schritt und Tritt begleitet wurden und man als Hörer auch viel vom Alltag der Charaktere mitbekam. Wie dem auch sei, man kann festhalten, dass dies hier ein wirklich spannender und kurzweiliger Fall Hunkelers ist und für meinen Geschmack auch einer der besseren, an dem es herzlich wenig auszusetzen gibt.
Von der Sprecherriege und den präsentierten Leistungen her sowieso nicht, denn es fällt hier niemand negativ auf und das ist bei einer derartig großen Truppe mit über 40 Sprechern gar nicht so einfach. Mit Namen muss ich vermutlich aber niemandem kommen, mit Sprechern aus der Schweiz hat man es in Deutschland halt nicht so, die sagen einem nur wenig, lediglich Hauptsprecher Ueli Jäggi dürfte über die Grenzen hinaus bekannt sein. Der spricht den Hunkeler aber auch sowas von treffend und gekonnt, anders kann man sich diesen Charakter auch gar nicht mehr vorstellen, die kauzige und urige Art kommt hervorragend rüber. Hervorheben muss ich aber auch Charlotte Schwab als Hedwig, die Hunkeler immer gut Paroli bietet und in dieser Folge hat mich die intensive Performance Jean-Pierre Cornus gefesselt, der eine traumhafte Darbietung als Garzoni abliefert und er stellt für mich das sprechertechnische Highlight dieses Hörspiels dar!
Eine dezente und eher zurückhaltende Untermalung, aber auch das kennt man von diesen Produktionen. Domenico Ferrari schafft mit seinen Klängen aber die richtige Stimmung, alles wirkt etwas ruhiger und gelassener, so ist halt Hunkelers Welt und deshalb kann man auch mit dieser Abteilung zufrieden sein.
Wenn Hunkeler Sachen macht, dann sollten alle Fans des kauzigen Kommissärs zugreifen und zuhören, denn dies hier ist ein absolut empfehlenswerter Fall. Krimifreunde, die gerne mal über den Tellerrand hinausschauen wollen, die sollten Hunkeler auch mal eine Chance geben, auch Basel hat spannende Fälle zu bieten. Eine rundum feine Sache!
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