House of Night Nr. 5
- Gejagt -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Eigentlich ist alles wieder in bester Ordnung, denn Zoey ist endlich wieder mit ihren Freunden vereint und Stevie Rae und die roten Jungvampire sind nun nicht mehr Neferets dunkles Geheimnis. Alles schön und gut, doch die nächste Gefahrt lauert bereits und zwar in Form von Kalona, dem neuen Liebhaber Neferets. Was hat es mit ihm auf sich? Seine Ausstrahlung und sein Aussehen ziehen das gesamte House of Night in seinen Bann, sein Einfluss breitet sich immer weiter aus. Wie kann man ihn aufhalten oder kann man das gar nicht?

- Meinung -

Die Entwicklung, die mit dem vorherigen Band seinen Anfang genommen hat, wird leider konsequent fortgesetzt. Leider, weil diese nicht sehr begrüßenswert ist, denn die erweiterte Spielzeit macht in keinster Weise Sinn, wenn der Inhalt von Folge zu Folge dünner und dürftiger wird, aber das ist auch diesmal wieder der Fall. Die Story, wenn man sie denn überhaupt so nennen kann, ist nicht mal das Papier wert auf der sie gedruckt worden ist oder die CDs auf die man sie gepresst hat. 384 Minuten lang wird nur rumgeschwafelt und man hat das Gefühl einer Gruppe von Emo-Kids zu lauschen, die nur über ihre Beziehungen zueinander quatschen und sich mit ihren Gefühlen auseinander setzen, aber das kann man nicht als spannend bezeichnen, Action, Spannung oder gar Grusel sucht man hier jedenfalls vergeblich. Noch belangloser hätte die Story kaum ausfallen können, das Emo-Gesülze und die Haustiere der Bewohner des House of Nights könnten uninteressanter kaum sein.

Immerhin kann man Marie Bierstedt gut lauschen und ihr Auftritt sorgt dafür, dass dieses Hörbuch nicht in einem Totalverriss endet. Routiniert meistert sie ihren Text, versetzt sich in die diversen Rollen ein und versucht so gut es geht, allen Charakteren einen eigenen Klang zu verleihen. Das gelingt ihr auch gut, da gibt es nichts zu meckern, eine gelungene Vorstellung. Ich will mir gar nicht erst vorstellen was passiert wäre, hätte eine Sprecherin von ihrem Kaliber dieses Werk vorgetragen. Vermutlich hätte einem Verriss dann nichts mehr im Wege gestanden, Marie Bierstedt hat das Ruder jedenfalls noch halbwegs rumgerissen.

Einmal mehr gibt es das hervorragende und sehr stimmungsvolle Titelstück dieser Serie zu hören und ich hätte mir gerne weitere Stücke basierend auf dem Thema gewünscht, die zwischendurch die ganze Sache sicherlich noch weiter aufgeklockert. Am Ende einer CD gibt es noch eine kurze Atmo, also die übliche Vorgehensweise bei Hörbüchern aus dem Hause Lübbe Audio. Aber was Andy Matern hier abgeliefert hat, ist wieder mal eine feine Sache.

Schade, aber die Serie baut weiter ab und obwohl sie so vielversprechend angefangen hat, ist sie jetzt nur noch eine weitere Vampir-Serie von vielen. Kriegt man nicht die Kurve und hängt sich weiterhin an dümmelichem Emo-Gesülze und sinnfreien Belanglosigkeiten auf, dann kann auch eine Marie Bierstedt nichts mehr retten. Empfehlen kann ich diesen Band jedenfalls nicht!

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