Der kleine Zirkus Stolle hat Probleme, die Finanzen könnten deutlich besser sein, aber die Zuschauer bleiben leider weg, der Zulauf ist viel zu gering. Die Zirkuskinder Sarah und Mirko (Bianca Krahl und Falko Meyborg) brauchen dringend Hilfe, doch wer kann ihnen helfen und vor allem wie? Da taucht plötzlich der kleine Bär Holle Honig (Douglas Welbat) auf und bietet direkt seine Hilfe und die seiner Freunde an. Können sie gemeinsam dem Zirkus Stolle unter die Arme greifen? Einfach wird es nämlich nicht, denn da gibt es noch Gegenspieler wie die kleine Hexenmaus Babsi Boing Boing (Astrid Kollex)!
- Meinung -
So sehr ich H.G. Francis als Ideenmaschine und Autorenaltmeister schätze, so verwunderlich ist doch diese Serie, die er ebenfalls aus dem Boden gestampft hat. Unter seinem Pseudonym R. C. Quoos-Raabe entwickelte und schrieb er diese Serie, doch all die Qualitäten habe ich hier eindeutig vermisst. Für meinen Geschmack fällt dieser Auftakt schrecklich lieblos aus und einen echten Background bekommt die Hörerschaft in Sachen Holle Honig auch nicht serviert. Der Bär ist einfach da und dann wird ein Zirkusabenteuer serviert, dadurch macht sich die erste Folge das Leben schon automatisch selber schwer, denn dieses Thema ist bei mir schon sowas wie ein rotes Tuch. Insgesamt ist die ganze Sache inhaltlich auch nur schwer zu verdauen, denn die sprechenden Tiere und insbesondere die Hexenmaus machen einem das "Hörvergnügen" nicht nur schwer, sondern meiner Meinung nach schon fast unerträglich.
Die Hexenmaus ist auch in sprechertechnischer Hinsicht alles andere als ein Ohrenschmaus, denn Astrid Kollex gibt leider Vollgas und so nervt dieser Charakter noch um einiges mehr rum, als es ohnehin schon der Fall ist. Davon mal ab, die Besetzungen und einige Sprechernamen an sich haben schon einiges an Stirnrunzeln bei mir verursacht. Douglas Welbat finde ich als Holle Honig absolut fehlbesetzt, auch wenn er selber durchaus wie ein Brummbär klingen kann, aber wie ein kleiner Bär mit Sicherheit nicht. Wolf Rahtjen bekleckerte sich hier für meinen Geschmack auch nicht mit Ruhm, seine Performance klingt irgendwie träge und unmotiviert, Beate Hasenau ist als Alois Amazonas auch nicht das Gelbe vom Ei und so drängt sich unweigerlich der Eindruck auf, dass die Sprecher, egal wie bekannt und namhaft sie sind, einfach keine Lust auf diese Serie hatten. Daran ändert auch der amüsante Umstand nichts, dass hier eine gewisse Bianca Krahl als Zirkusmädchen zu hören ist und anscheinend ihre ersten Schritte in Sachen Hörspiel gemacht hat. In den weiteren Rollen, die eher klein ausfallen, werden solide Leistungen geboten, die das Ruder aber nicht rumreissen können.
Bei der Untermalung wird ebenfalls nur Schmalspurkost serviert und das Titellied ist zum Schreien. Es klingt, als hätte ein Vorgänger von Michael Wendler zugeschlagen und hier zwischen Tür und Angel etwas zusammengeschustert, kombiniert mit einem uninspirierten Text vermutlich ein Kracher auf jeder Schlagerparty. Die restlichen Musik hören sich so an, als wären sie extra für diese Serie gemacht worden, wobei diese sich auch gleichzeitig auf dem selbigen Niveau bewegen, also irgendwo unter Null. Lediglich die Geräuschkulisse kann man als brauchbar durchwinken, wenigstens etwas.
Was für ein Start! Nach dem Hören dieses Werkes kann man sich nicht mal ansatzweise vorstellen, dass es satte 19 Folgen von dieser Serie gibt. Scheinbar traf man mit den Abenteuern dieser billigen Winnie Puh Version genau den Nerv der damaligen Kids, was ich nicht nachvollziehen kann. Wobei ich gestehen muss, dass dieses Hörspiel auch meine Nerven getroffen hat, aber auf höchst unangenehme Art und Weise...
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