Ein Pärchen beobachtet, wie ein Wagen durch eine Baustelle rast und dann in den Gegenverkehr fährt, wo es zu einem schrecklichen Unfall kommt. Das Paar berichtet davon, dass der Raser aber einen Beifahrer hatte, den man nicht näher identifizieren konnte. Die Ermittler Nelly und Thomas (Ulrike Müller und Konrad Halver) nehmen sich der Sache an und stoßen auf immer mehr Ungereimtheiten. Was hat es mit diesem Geisterfahrer wirklich auf sich?
- Meinung -
Nach Jahren ist sie endlich da, die zweite Folge dieser Serie, die mit "Klirrende Kälte" einen grandiosen Auftakt hingelegt hat und vielleicht liegt es auch daran, dass der zweite Streich der Hörgespinste nicht ganz überzeugen will. Zum einen gibt es einen dicken Logikfehler, der mich mehr als stutzig gemacht hat, denn wie kann man in einem durch die Dunkelheit rasenden Auto erkennen, dass zwei Personen mit unterschiedlicher Statur drinsitzen? Da kommt man schon ziemlich ins Grübeln oder man muss schmunzeln, aber glaubwürdig wirkt das nicht. Das größte Problem ist aber, dass die Story eher nur aus einem groben Handlungsgerüst besteht, aber nicht richtig ausgearbeitet wirkt. Was es nun genau mit dem Geisterfahrer auf sich hat erfahren wir nicht, alles wird nur angedeutet, für meinen Geschmack zu wenig, um Spannung und Grusel erzeugen. Zwar ist die ganze Angelegenheit mit ca. 55 Minuten recht kurzweilig, stellenweise drohte es aber in einige Längen auszuarten, auch wenn man in der Hinsicht noch die Kurve bekommen hat, viel fehlte aber nicht. Wie dem auch sei, für eine zweite Folge nach diesem grandiosen Start doch inhaltlich sehr schwachbrüstig.
Die Sprecherriege geht in Ordnung, wobei man sich stellenweise leider denkt, dass es mit Pandoras Play nicht so wirklich vorangeht und eine Entwicklung nach vorne nicht festzustellen ist. Weitestgehend kann man die hier vertretenen Sprecherinnen und Sprecher zwar durchwinken, aber bei Klaus Brandhorst und Ulrike Müller muss man leider Abstriche machen. Bei Brandhorst klingen die Dialoge ziemlich gestelzt und hölzern, so würde in diesen Situationen wohl niemand reden, das wirkt teilweise schon sehr komisch. Ulrike Müller fällt wohl am ehesten ab, weil sie neben Konrad Halver agiert und stellenweise ihre Texte ziemlich nuschelt, eine deutlichere Aussprache und mehr Engagement wären nicht verkehrt. Ansonsten kriegt man ein paar gute Darbietungen serviert, Konrad Halver hinterlässt einen gut aufgelegten Eindruck, seine Kollegen Marko Peter Bachmann und Ulf Karsten Schmidt mischen hier auch gekonnt mit und mit Marco Göllner, Katja Behnke und Co. mischen noch weitere bekannte Stimmen mit. Einen guten Eindruck hinterlassen auch die Einschübe von Jan Felski als Geisterfahrer, die für die passenden Stimmung sorgen.
Wenn das auch mal die Untermalung von Steffen Kegel getan hätte, die wirkt teilweise recht unausgegoren und will nicht so recht passen. Mal fröhlichere Einspielungen, die eher auf Klamauk oder Trash schließen lassen, dann düstere Klänge, die für das richtige akustische Setting sorgen. Ein einheitlicheres Klangbild und alles wäre in bester Ordnung gewesen, doch so gibt es nur selten spannende und gruselige Momente. Da überzeugt die Geräuschkulisse deutlich mehr, aber die alleine reich nicht aus.
Die Folge ist okay, mehr aber auch nicht und gerade wegen der ersten Folge lag die Messlatte unglaublich hoch. Dennoch ist das keine Entschuldigung für die Qualität dieser Folge, die irgendwo im Mittelfeld landet, aber in Sachen Gruselstimmung keine entscheidenden Akzente setzen kann. Hoffentlich geht es in Zukunft zügiger weiter und auch wieder stimmungsvoller!
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