Wolfgang Hohlbein
- Auf der Spur des Hexers -
(Luebbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Schon vor den Abenteuern Robert Cravens gab es einen Hexer, seinen eigenen Vater...Roderick Andara. Er hat den Kampf gegen finstere Mächte aufgenommen, zu denen die alten Götter gehören, also alles andere als leichte Gegner. Damit nicht genug, immerhin muss Roderick auch noch seine eigene Vergangenheit bewältigen und mit seinem Sohn Robert ins Reine kommen. Wird er alles unter einen Hut bringen und seine Feinde aus dem Weg räumen können?

- Meinung -

Wolfgang Hohlbein präsentiert die Vorgeschichte des Hexers, welche Abenteuer dessen Vater erlebte, es gibt einen Einblick in die Kindheit Robert Cravens und dazu noch eine Menge Elemente aus Lovecrafts Büchern, alles zusammen ergibt eine interessante Story, aber die Spannung und Atmosphäre, der möglicherweise sehr unterhaltsamen Buchvorlage bleibt durch die Umsetzung auf der Strecke, doch was ist der genaue Grund des Scheiterns?

Es mag sich seltsam anhören, doch der Autor höchstpersönlich ist größtenteils schuld an der gescheiterten Umsetzung. Wolfgang Hohlbein liest seine Story selber vor und da hakt es auch schon gewaltig, denn er ist kein "geborener" Sprecher. Er ist bemüht, das kann man ihm keineswegs absprechen, aber er liest über weite Strecken einfach zu monoton, ohne künstlerische Pausen in einem durch. So kommt keine Spannung auf und wenn die richtige Betonung fehlt, dann ist es kein Wunder, wenn der Hörer schnell das Interesse verliert und der Story nicht mehr folgt. Der Kapitelansager hat eine markantere Stimme als Hohlbein, warum hat er nicht gleich das komplette Hörbuch gelesen? Mit ihm wäre man besser gefahren.

Ja, es gibt Musik und man versucht eine inszenierte Lesung auf die Beine zu stellen, da die Produzenten anscheinend direkt davon ausgingen, dass Hohlbein das Hörbuch nicht alleine bewältigen kann. Hat man es geschafft durch Musik und Effekte das Hörbuch interessanter zu machen? Nein, auf gar keinen Fall. Es kommen zwar nette Metal-Klänge (u.a. von Udo Dirkschneider) zum Einsatz, aber die werden teilweise so unpassend eingesetzt, dass deren Wirkung einfach verpufft. Manche Szenen leiden sogar unter der Musik, denn wenn minutenlang ein Gitarrenriff den Hörer quält und Hohlbein sein Programm langweiligst runterlabert, dann weiss man was die Stunde geschlagen hat! Lediglich die Effekte haben eine unterstützende Wirkung, denn hier und da wird die Handlung spannender und es entsteht endlich mal sowas wie Atmosphäre, aber diese Szenen kann man an fünf Fingern abzählen.

3 CDs voll mit einer langweiligen Lesung und irgendwie ist es schockierend, wenn der Autor persönlich seine Story mit dem Hörbuch in den Sand setzt. Ein professioneller Sprecher hätte hier etwas ordentliches daraus machen können, denn die Geschichte hat Potential, das kann man ihr ganz und gar nicht abstreiten, aber Hohlbein sollte sowas nicht vorlesen. Kombiniert mit der nervigen Untermalung ist es eine wahre Qual sich dieses Hörbuch anzutun. Ob Fan vom Hexer oder nicht, Finger weg!

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Lübbe Audio

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