Graf Eberhard von Herrenstein (Wolfram Weniger) hat es trotz seines Daseins als Adeliger nicht einfach. Sein Vater Altgraf Ottokar von Herrenstein (Horst Beilke) hat trotz seines beachtlichen Alters immer noch die Fäden in der Hand und Eberhards Bruder Gunter (Elmar Roloff) unternimmt auch weiterhin alles, um Eberhards Pläne zu gefährden. Wird eines Tages Ruhe auf Herrenstein einkehren oder werden die Zwistigkeiten die Familie zerstören?
- Meinung -
Was für eine lahmarschige Schmonzette! Das dachte ich mir beim Hören und ich frage mich, wieso dieses Werk damals überhaupt veröffentlicht wurde. Das ist eine ganz üble Adlessoap, die fürs Radio produziert und dann von Europa in den Handel gebracht wurde. Dabei handelt es sich wohl um eine der seltensten Veröffentlichungen aus dem Hause und das ist auch gut so, denn dieser schnarchige und langweilig inszenierte Krempel hätte eigentlich nicht in irgendwelche Hände gelangen dürfen. Die Bearbeitung ist nur noch grausam, sie kommt schon fast einer inszenierten Lesung gleich. Inhaltlich also schrecklich schwach und falls Regisseur Klaus Langner auch für die Bearbeitung zuständig war, dann er in diesem Bereich ebenfalls einen schlechten Job gemacht.
Bis auf Matthias Ponnier, der als Erzähler eine gute Figur macht, wenn auch zuviel Text hat, sagen mir die Namen hier nichts und es würde mich auch nicht wundern, wenn es sich dabei um Pseudonyme handelt, Namen wie Wolfram Weniger sprechen für sich. Wobei dessen Stimme absolut nicht zu dem passt, was man der Hörerschaft vorgaukeln will, denn es ist von einer hellen Stimme die Rede, doch die hat er nicht mal ansatzweise, denn er klingt eher wie ein Mann ab 40, der jeden Abend eine Pulle Whiskey wegzieht. Der Rest der Truppe agiert aufgesetzt oder überzogen, ein sinnvolles Mittelmaß wurde hier nicht gefunden, sprechertechnisch also auch ein Offenbarungseid.
Musikalisch wird vornehmlich auf klassische Klänge gesetzt, die das Ambiente des Schlosses zwar relativ gut rüberbringen, aber so Szenen wie das anfängliche Unwetter werden nur schwachbrüstig in vermittelt, da hätte man sich mehr Mühe geben müssen.
Da freut man sich doch mal richtig über die Seltenheit einer Produktion, vor allem bei einer Qualität wie dieser. Zum Glück sind auf diesem Tape nur zwei Episoden drauf, es sollten wohl mal mehr werden, die wurden uns aber erspart. Dafür bedanke ich mich herzlich bei Europa!
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