Best of Ernest Hemingway
- Schnee auf dem Kilimandscharo -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Harry ist Schriftsteller und er hat seine beste Zeit hinter sich und ob er jemals wieder zu alten Erfolgen zurückfinden wird, darf bezweifelt werden. Er hat eine reiche Frau und genau die könnte der Grund dafür sein, dass er nichts mehr schreibt. Er genießt das luxuriöse Leben und eigentlich muss er nichts mehr schreiben, doch dann keimt dieses Verlangen wieder in ihm auf. Wird er am Fuße des Kilimandscharos zu seinem alten Leben und zu alter Größe zurückkehren?

- Meinung -

Ein weiteres großes Werk von Ernest Hemingway und diese Geschichte ist kurz und knackig adaptiert worden, gerade mal 44 Minuten Spielzeit werden hier geboten, aber diese reichen voll und ganz aus. Hätte sich das Hörspiel mehr Zeit genommen, es hätte durchaus Gefahr laufen können, langatmig zu werden, was aber glücklicherweise nicht der Fall ist. Die Geschichte entbehrt nicht einer gewissen Spannung, denn man fragt sich, ob Harry jemals wieder zu seiner alten Größe zurückfinden wird, ob er wieder schreiben wird. Ein von Ekkehardt Rudolph gekonnt bearbeiteter Klassiker, an dem es aus inhaltlicher Hinsicht wenig zu beanstanden gibt.

Nur drei Sprecher mischen hier mit und das ist keine Überraschung, den es ist nicht unbedingt eine Seltenheit, wenn Hemingway nur wenige Charaktere zum Dialog bittet. In diesem Fall sind es Rosemarie Fendel, Peter Lieck und Siegfried Wischnewski und das Trio liefert sehr starke Leistungen und glaubwürdige Darbietungen ab. Meiner Meinung nach ist das auch das Prunkstück der Adaption, nämlich die Sprecherleistungen, denn das Dreigestirn versteht es absolut, die Hörerschaft zu fesseln und ich kann nur sehr starke Auftritte feststellen.

Schwach ist dafür die Untermalung, die so gut wie gar nicht existiert. Das ist eines der Probleme solcher Produktionen, die halt ein entsprechendes Alter auf dem Buckel haben. In diesem Bereich werden Punkte eingebüßt, das Hörspiel könnte auch überall spielen, nur nicht am Kilimandscharo. Ein großzügigerer Einsatz von Musiken und Geräuschen hätte hier definitiv nicht geschadet.

Auch diesmal wird die Umsetzung der Vorlage Hemingways nicht ganz gerecht und lässt Federn, die sie nicht hätte lassen müssen. So bleibt unterm Strich ein solides Hörspiel übrig, das aber deutlich besser hätte ausfallen können. Wer aber auf der Suche nach Hörspieladaptionen basierend auf den Werken von Ernest Hemingway ist, der soll sich nicht aufhalten lassen und zugreifen.

Der Link:
Der Audio Verlag

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