Der alte Mann (Kurt Ebbinghaus) hat schon seit 84 Tagen nichts mehr gefangen, ist er zu alt geworden für die Fischerei? Er muss endlich wieder Erfolg haben, er muss einfach und deshalb fährt er weit in den Golfstrom hinaus, um endlich wieer einen großen Fang zu machen. Dann stößt er auf einen gigantischen Schwertfisch, der wohl der Fang seines Lebens sein dürfte. Zwei Tage und zwei Nächte kämpft er mit dem Schwertfisch, um ihn dann doch noch in sein Boot zu ziehen. Doch dann kommen die Haie und wollen ihm seine Beute wieder nehmen! Wird er seinen Fang verteidigen können oder war alles umsonst?- Meinung - Erneut veröffentlicht der DAV eine Sammlung mit Hörspielklassikern, diesmal werden alle Vertonungen der Werke von Ernest Hemingway in einer Box präsentiert. Den Anfang macht wohl die Geschichte schlechthin aus Hemingways Feder, der legendäre Fischfang des alten Mannes, den man wohl nahezu jeder in Filmform mit Spencer Tracy in der Hauptrolle kennen dürfte. Die Vertonung ist nicht so episch und bildgewaltig und schafft es nicht ganz, die Wucht von Hemingways Roman einzufangen, doch schlecht ist auch nicht. Man fiebert trotzdem mit dem alten Mann mit und hofft, dass er den Fang seines Lebens macht, nur um dann wiederum hoffen, dass er diesen auch nach Hause bringen kann. Die 74 Minuten Spielzeit ziehen sich stellenweise etwas, was aber wohl hauptsächlich an der sehr zurückgenommen Inszenierung liegt, nicht aber an der Handlung an sich. An den drei Sprechern liegt es auch nicht, denn die leisten ganzen Arbeit, allen voran Kurt Ebbinghaus als alter Mann, der logischerweise den Löwenanteil zu meistern hat. Das macht er erstklassig, eine sehr einfühlsame, glaubhafte und mitreißene Darbietung, die besser kaum sein könnte. Ernst Ginsberg macht dagegen eher Dienst nach Vorschrift, er hinterlässt als Erzähler einen guten und souveränen, wenn auch unspektakulären Eindruck. Das gilt auch für Freddy Klaus, der als Junge mehr Stichwortgeber als alles andere ist, aber auch einen ordentlichen Job macht, an dem es nicht viel auszusetzen gibt. Das Problem ist die Atmosphäre und Untermalung, denn die es im Prinzip nicht und gerade bei dieser Geschichte hätte sie die ganze Angelegenheit noch deutlich spannender und mitreißender gestalten können. Stellenweise hört sich das alles einfach nur nach Sprecherkabine an und das zerstört einige Illusionen. Das Alter der Produktion hin oder her, aber das ist leider zu wenig. Etwas knackiger erzählt und dazu eine vernünftige Untermalung, dann wäre das ein richtig starkes Hörspiel geworden, so aber geht es nur in Ordnung, ist einem Literaturklassiker nur bedingt würdig. Wer dieses Meisterwerk Hemingways aber mal in einer Hörspieladaption hören möchte, der kann dies ruhig tun, sollte aber keine Sensation erwarten. Der Link: |