Hellboy Nr. 2
- Saat der Zerstörung Teil 2 -
(Lausch)

Captain Blitz urteilt:

Die unterirdischen Gewölbe des Cavendish-Anwesens scheinen ein wahrer Hort für Dämonen zu sein, in dem der Magier Rasputin (Michael Prelle) sein Unwesen treibt. Wird Hellboy dem Mann, der ihn gegen Ende des zweiten Weltkriegs mit einer Beschwörung aus der Hölle geholt hat, das Handwerk legen können oder ist die Lage hoffnungslos? Rasputin plant nämlich die nächste Teufelei und will die Kreatur Ogdru-Jahad auf die Erde holen. Hellboy hat mal wieder andere Hände voll zu tun und die Lage sieht nicht gut aus!

- Meinung -

Der Abschluss der ersten Storyline wird hier präsentiert und man erfährt auch einiges über Hellboy und seine Gegner, so dass Neulinge keineswegs verloren sind oder im Dunkeln tappen, wenn es um den "Roten" geht. Gerade die Vorstellung diverser Gegner, ob Dämonen oder andere Ungeheuer, werden in Form eines Lexikoneintrags präsentiert, eine wirklich gute Idee. Einen Fehler darf die Hörerschaft aber nicht machen, das wiederhole ich gerne nochmal, denn auch wenn der erste Film ungefähr auf dem ersten Comic basiert, so darf man den Film nicht als Vergleich zu den Comics heranziehen. Es gibt hier nämlich nicht Action am Fließband, auch wenn man davon eine gute Portion geboten bekommt, aber sie steht nicht im Vordergrund, was ich auch gut finde. Tiefgang wird geboten, dazu einen düsteren Fall für Hellboy, der einige Einflüsse aus den verschiedensten Genres auffährt, alles in allem wieder mal eine packende und kurzweilige Angelegenheit, inhaltlich wird hier jedenfalls schon mal eine Stunde gute Unterhaltung geboten.

An den Leistungen der Sprecher und Sprecherinnen, die hier im Einsatz sind, gibt es ebenfalls nichts dran zu rütteln. Sicher, die Sache mit der Aussprache des Namen Cavendish bleibt natürlich bestehen, hat mich auch ein wenig gestört, das war es aber auch schon mit den Punkten, die mir nicht ganz so gut gefielen. Dafür rockt der gesamte Rest umso mehr, allen voran natürlich Tilo Schmitz als Hellboy, der auch gleichzeitig den Part des Ich-Erzählers übernommen hat, was aber auch absolut Sinn macht, da er in den Comics ja sonst kaum den Mund aufbekommt und nur wenig Text hat. Schmitz macht jedenfalls einen hervorragenden Job und man merkt ihm deutlich an, dass ihm diese Rolle ihm großen Spaß bereitet und er darin wunderbar aufgeht. Das gilt auch für Ranja Bonalana und Joachim Tennstedt, die seine Kollegen von der "B.U.A.P." sprechen, sie liefern als Liz Sherman und Abe Sapien ebenfalls gute Arbeit ab. Besonders gut gefiel mir vor allem bei Tennstedt, dass er es auch diesmal geschafft hat, die gewisse Distanziertheit und Nüchternheit Abe Sapiens zu treffen und diesen Charakter so sehr überzeugend und "echt" zu spielen, wie man ihn halt auch kennt. Ebenfalls ein Ausnahmekönner ist Michael Prelle, der den Magier Rasputin mit einer unglaublichen Intensität spricht, die wirklich ganz hervorragend ist. Prelle hat aber auch den Vorteil, dass diese Rolle auch etwas mehr zu bieten hat, als es z.B. bei Hellboy der Fall ist und er so Tilo Schmitz fast den Rang abläuft. In weiteren Rollen mischen Klaus Dittmann, Wolf Frass, Kurt Glockzin, Bernd Hölscher und viele mehr mit, für ein hohes Niveau ist hier also gesorgt.

Wenn sich jemand wundert, warum die Soundkulisse durchaus etwas von Lauschs "Die Schwarze Sonne" hat, dann ist das wenig verwunderlich. Nicht, weil Lausch unter Einfallslosigkeit leidet und bereits für diese Serie eingespielte Klänge verwendet, der Grund liegt gänzlich woanders, nämlich in der Thematik. Beide Serien haben ungefähr die gleiche Thematik, nämlich das Okkulte, Nazis, alte Gottheiten, Dämonen und vieles mehr, was im weiteren Verlauf dieser Serie noch deutlicher werden sollte. Da macht es für mich sogar Sinn, dass man sich klangtechnisch auf einem ähnlichen Niveau bewegt, auch wenn die hier eingesetzten Musiken natürlich extre für Hellboy eingespielt worden sind. Da geht es düster zur Sache, vor allem die Atmosphäre im Schloss Cavendish und den unterirdischen Gewölben ist sehr dicht und bedrückend, da wird ein ordentliches Gruselflair erzeugt. Hier und da hätte ich mir zwar etwas mehr Wucht hinter den Musiken gewünscht, teilweise dürften diese ruhig etwas lauter sein, sonst wird bei den Produktionen aus dem Hause Lausch auch nicht beim "Palaver" gespart, aber vielleicht kommt das ja noch oder man will bei Hellboy dann doch nicht die Brechstange auspacken.

Ein sehr starker Auftakt und die Umsetzung des Comics als Hörspiel funktioniert prächtig. Mir als Fan hat die Vertonung der ersten Storyline wunderbar gefallen und es gibt daran nur wenig auszusetzen. Wenn man noch ein paar Kleinigkeiten verbessert, dann dürfte jeder Hellboy-Fan perfekt auf seine Kosten kommen und auch die Hörspielfans, die es düster mögen und mit dunkler Fantasy, Grusel und Okkultismus etwas anfangen können, dürften sich hier gut unterhalten fühlen. Weiter so!

Der Link:
Lausch

Bei Amazon kaufen:

Zurück