Der Harlekin von Köln
(Multisonus)

Captain Blitz urteilt:

Eine Mordserie erschüttert Köln! Wer ist der Mörder, wer steckt hinter diesern schrecklichen Vorgängen? Die Polizei ermittelt, doch so richtig kommt sie nicht voran, sie findet höchstens immer mehr Leichen. Der Verantwortliche für diese wahnsinnigen Taten ist der Harlekin, ein Geisteskranker. Doch was sind seine Motive und können die Polizisten ihm das Handwerk legen?

- Meinung -

Mit diesem Hörspiel bringt Multisonus keine bahnbrechende Neuheit auf den Markt, das vorweg. Serienkiller, auch wenn sie noch so schräg sein mögen, gibt es mittlerweile zuhauf und sie geben keinem Krimihörspiel mehr den besonderen Kick. Man hat aber bei dieser Produktion sowieso die gesamte Zeit über das Gefühl, dass die Story nur Beiwerk ist, denn man will hauptsächlich die Dolby-Abmischung hervorheben. Dies soll nicht als Vorwurf gelten, eher als Klarstellung bzw. Vorwarnung und dann muss man auf der anderen Seite Multisonus loben, dass sie noch eine unterhaltsame, wenn auch wenig innovative Story auf die Beine gestellt haben. Ein reines Effektespektakel wäre nicht wirklich spannend gewesen.

Die Sprecher sind keine Profis, das hört man sofort und der Hörer sollte das vorher schon wissen. Geht man mit dem Ansatz daran, dass es sich hier halt um Amateure handelt, die gerne mal ein wenig mit Dolby Surround arbeiten wollen, dann geht das Ergebnis in Ordnung. Würde man andere semiprofessionellen Werke zum Vergleich heranziehen, dann würde diese Produktion in dem Bereich sprechertechnisch zwar weit unten stehen, aber wie bereits gesagt, der Ansatz ist hier ein anderer. Wenn man aber einen Sprecher erwähnen muss, der seine Sache besonders schlecht macht, dann ist es Leon Herle als Harlekin, der in keinster Weise überzeugen kann. Der Rest der Crew kann es zwar auch nicht unbedingt, aber die nerven nicht so stark wie Herle.

Die Musik ist die Stärke, die wirkt schon sehr professionell und mit einer ordentlichen Dolby-Anlage ist dieses Hörspiel ein wahrer Genuss und überdeckt so die meisten Schwächen dieser Produktion, jedenfalls rücken Story und Sprecher um einiges in den Hintergrund. Eine druckvolle Produktion, atmosphärische Musiken, starke Effekte, mehr kann man von dieser Seite kaum verlangen, selbst von so manch professioneller Produktion.

Als Dolby-Präsentation ein voller Erfolg, als Krimihörspiel noch sehr, sehr stark ausbaufähig. Dennoch bleibt zu hoffen, dass Multisonus seine Chance bekommen wird und noch mehr in Richtung Dolby arbeiten kann. Von dieser Seite her ist das Label schon sehr stark, doch an der Vorlage und dessen Umsetzung muss noch gewaltig gearbeitet werden. 33 Minuten frühe Krimi-Gehversuche mit tollen Effekten und Musiken, wer reinhören möchte, der sollte dies tun.

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Multisonus

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