Julia und Krallo (Eva Habermann und Detlef Tams) geraten in eine brenzlige Situation, direkt vor ihnen wird ein junger Mann im Stadion erschossen, doch die beiden eingefleischten St. Pauli Fans haben nichts gesehen. Die Polizei vermutet, dass es um Geldwäschen oder Drogendeals ging und Julia und Krallo werden mit in diese Sache hinein gezogen. Doch es soll noch dicker kommen, denn Julia wird auch noch entführt? Anscheinend ist die ganze Angelegenheit ganz anders als gedacht!

- Meinung -

Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine Folge dieser Reihe auch mal den FC St. Pauli zum Thema hat, wenn auch eher indirekt. Die Inszenierung des Falles ist jedenfalls recht kurzweilig, 51 Minuten sind eine ordentliche Spielzeit, der Fall an selber wollte mich nicht so ganz überzeugen, wirkte er einfach zu wirr auf mich. Dazu tummeln sich hier auch noch zu viele überzeichnete Gestalten und Charaktere, die ich teilweise sogar regelrecht als nervig empfand. Stellenweise fragte ich mich dann auch, was denn nun schon wieder passiert, irgendwie wirkte die Geschichte auf mich auch manchmal auch einfach zu wirr und zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Unterm Strich zwar keine schlechte Story, aber dann wiederum einfach "too much", um richtig spannend und glaubwürdig zu sein.

Sprechertechnisch dagegen eine ganz ordentliche Sache, jedenfalls was die Hauptrollen betrifft, da liefern Eva Habermann, Patrick Bach und Detlef Tams gute Arbeit ab und überzeugen. Es sind zwar auch noch weitere namhafte Profis mit am Start, doch da greift leider das Problem der überzeichneten Charaktere, die von den Sprechern auch dementsprechend bedient werden und dann wird es doch leider etwas nervig. Nichts gegen Könner wie Monty Arnold, Merete Brettschneider und Co., aber in diese Folge wird es dann leider doch übertrieben, was sich auch die Regie ankreiden lassen muss. Hinzu kommt auch, dass der Sprachschnitt ruhig dynamischer hätte ausfallen dürfen, stellenweise wirkt das hier alles viel zu statisch. Davon ging man mit der vorherigen Folge eigentlich weg und es war schon mehr Schwung in der ganzen Sache, dieser fehlt hier leider wieder.

Passende Musiken, eine ordentliche Atmosphäre, die richtige Geräuschkulisse, in der Hinsicht überzeugt die Produktion wiederum. Der Kiez lebt auf, die Stadionatmo geht in Ordnung, alles in allem kann über diesen Bereich nicht meckern.

Es kränkelt leider wieder in Sachen Handlung und Dynamik und nach einer ziemlich guten Folge geht es hier qualitative wieder etwas bergab. Das ist hier zwar kein schlechter Krimi, aber dass es besser geht hat die Reihe bereits mehrfach bewiesen. Hoffentlich fängt man sich mit den kommenden Folgen wieder.

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