Wahnsinn des Monats 12/09

Hans Haeser
- Eusebius Bitterli - Gangster wider Willen -
(Christoph Merian Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Eigentlich ist Eusebius Bittleri (Ruedi Walter) ein Autor, genauer gesagt schreibt er Krimis, nebenbei betätigt er sich aber sogar als Amateurdetektiv. Doch seine berufliche Tätigkeit ist es, die ihm Probleme bereitet, denn er wird von einem zornigen Ehemann darum gebeten, dass sein eigener Fortsetzungsroman nicht ausgeliefert wird, doch wie will Bitterli das bewerkstelligen? Ein halsbrecherisches Abenteuer beginnt, das ihn unfreiwillig sogar zum Gangster werden lässt!

- Meinung -

Die Zutaten klingen eigentlich ganz gut, ein etwas schusseliger Eusebius Bitterli, der ganz neben bei noch etwas Detektiv spielt und normalerweise Autor ist, gerät auf die schiefe Bahn, wenn auch unfreiwillig. Was dabei herauskommt fand ich dann weniger unterhaltsam, nervig trifft es da schon eher und insgesamt klingt das Hörspiel wie der Versuch einen Schweizer Dickie Dick Dickens ins Rennen zu schicken, was aber leider nicht gelingt, dafür fällt die Handlung zu chaotisch und wild aus und man weiß gar nicht, worum es jetzt eigentlich geht, was nicht nur an der Handlung alleine liegt.

Ich will es mal Sprachbarriere nennen und auch wenn man durch den Aufdruck "Hörspiel in Schweizer Mundart" vorgewarnt wird, so ist das doch zuviel des Guten. Man versteht als Deutscher, der dem Schwyzerdütsch nicht mächtig ist, so gut wie kein einziges Wort, dazu wird auch noch sehr hektisch und schnell gesprochen, was einem dann den Rest gibt. Schweizer werden damit wohl kaum ein Problem haben, obwohl ich mir das bei dem Chaos nur bedingt vorstellen kann, doch etwas langsamer hätte es dann doch ruhig sein dürfen. Ein weiteres Problem dürfte wohl auch sein, dass das nicht so wirklich wie eine Studioaufnahme wirkt, sondern eher wie Standup-Comedy, wie es das Cover vermuten lässt, was zusätzlich eher für Verwirrung sorgt, denn so richtig kommt einfach kein Hörspielflair auf.

Da kann auch die Musik von Hans Moeckel nichts dran ändern, denn es kommt keine Krimistimmung auf, die eventuell noch etwas hätte retten können. Das Chaos spiegelt sich auch in diesem Bereich wieder und transportiert die Handlung nicht und kann diese dem Hörer gegenüber nicht vermitteln.

Von den Grundzügen und vom Aufhänger her eigentlich eine witzige Sache, doch für deutsche Hörer bzw. für diejenigen, die mit diesem überzogenen Schwyzerdütsch nichts anfangen können, eher eine Katastrophe. Empfehlen kann ich diese Produktion daher leider ganz und gar nicht!

Der Link:
Christoph Merian Verlag

Bei Amazon kaufen:

Zurück