Marilyn Monroe (Anna Thalbach) wurde am 5. August 1962 leblos aufgefunden, der offizielle Befund sagt aus, dass es sich um Selbstmord gehandelt haben soll. Dennoch ranken sich zahlreiche Mythen und Gerüchte um ihren Tod, ihrem Psychoanalytiker schickte sie kurz zuvor noch einige Tonbänder. Darauf vertraute sie sich ihm an und sprach ganz offen über ihre Männer, den Sex, über ihre Ängste und ihre Zukunftspläne, doch von einem nahenden Tod oder einem geplanten Selbstmord ist darauf nichts zu hören.
- Meinung -
Zu Marilyn Monroes Tod gibt es zahlreiche Theorien, nicht selten ist von Verschwörungen die Rede, doch ist dies wirklich alles so reißerisch gewesen? Sicherlich ist es so, dass die Monroe mit Männern von Macht verkehrte und vermutlich auch einiges wusste und nicht alles sollte sie wissen. Hinzu kam, dass sie ein sehr ausschweifendes Leben führte, bei dem auch nicht alles so ganz legal ablief. Was letztendlich wirklich passiert ist, das werden wir wohl nie erfahren, aber hier bekommen wir eine sehr gelungene, interessante und intensive Aufarbeitung der letzten Tage der Monroe geboten, ohne große Effekthascherei und überzogene Dramatik. So sachlich wie möglich und mit der nötigen Tiefe, ohne aber zu wissenschaftlich zu werden, einfach eine gute Mischung und deshalb ein Kompliment an die Autoren. In gerade mal 53 Minuten wird einem die Schauspielerin gut näher gebracht, inhaltlich ist dieses Feature schon mal eine durchweg überzeugende und kurzweilige Angelegenheit.
Mit drei Sprechern ist diese Produktion besetzt und die verstehen ihr Handwerk und wissen zu gefallen. Anna Thalbach als Marilyn Monroe ist ein absoluter Volltreffer und sie bringt diese doch sehr große Rolle ganz hervorragend und glaubwürdig rüber. Sie spricht sie einfühlsam und überzeugend, sie spricht nicht nur einfach, sondern sie spielt auch und das auf ganz laszive Art und Weise. Doch es nicht nur die Erotik, die sie durchschimmern lässt, sondern auch die Bedenken und Sorgen, die die Monroe hatte. Mit Horst Bollmann und Hans Peter Hallwachs stehen ihr weitere Könner zur Seite, wobei beide meiner Meinung nach nicht an Anna Thalbachs Performance rankommen, was sie aber auch nicht müssen, die Bühne gehört der Monroe. Mit Bollmann hatte ich stellenweise meine Probleme, seine Darbietung klang manchmal etwas rumpelig und holprig, was aber wohl auch an der Art und Weise liegt, wie er spricht und vorträgt. Alles in allem kommt der Bereich aber schon sehr stark rüber, da gibt es nicht viel zu kritisieren. Dazu bekommen wir auch noch O-Töne geliefert, die die ganze Sache noch um einiges authentischer machen, als es ohnehin schon ist.
Die Untermalung überzeugt ebenfalls, das Flair und die Atmosphäre der damaligen Zeit kommen auf, dazu eine gute Portion Glamour und wenn es mal trauriger wird, dann wird auch diese Stimmung bestens bedient.
Ein erstklassiges Feature, das sich niemand entgehen lassen sollte, der mehr über die letzten Tage von Marilyn Monroe erfahren möchte. Hier bekommt man jedenfalls eine richtig gute Produktion geboten, die sich nicht auf Klatsch und Dramatik stürzt, sondern um Authentizität bemüht ist. Hörenswert!
Bei Amazon kaufen:
|