Eigentlich ist Weihnachten das Fest der Liebe und des Friedens sein, doch diesmal nicht, denn der Weihnachtsmann (Tilo Schmitz) geht um und befreit die Welt von kriminellen Elementen. Die Polizei in Form von Hauptkommissar Hammerschmidt und Kommissar Lang (Konrad Halver und Thomas Birker) hat nun alle Hände voll zu tun und zwar nicht nur, um die bisherigen Morde aufzuklären, sondern auch weitere zu vermeiden. Wird es ihnen gelingen oder ist der mörderische Weihnachtsmann nicht mehr aufzuhalten? - Meinung - John Baker bringt passend zur Jahreszeit eine Story um einen mordenden Weihnachtsmann, was schon mal alles andere als originell ist und nicht gerade von Innovation zeugt, aber darauf ist die Serie auch nicht ausgelegt, das muss man einräumen. Reinpassen will sie in diese Reihe aber auch nicht wirklich und das größte Problem dürfte die Intention dieser Folge sein, denn mag sie noch so löblich sein, die Ausführung gleicht einer Katastrophe. Eine gute Absicht macht nämlich noch lange kein gutes Hörspiel und der Beweis wird hier präsentiert, denn mit den Taten des Weihnachtsmannes kann ich nicht mal ansatzweise etwas anfangen, mögen die Verbrechen seiner Opfer noch so grausam sein, denn Selbstjustiz verdient ebenfalls eine ordentliche Strafe und ist nicht der richtige Weg, den man wählen sollte. Man erfährt dazu auch noch erst am Ende, warum der Weihnachtsmann so gehandelt hat, wie er es getan hat, doch da ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und seine eingangs unverständlichen Grausamkeiten lassen ihn hassenswert erscheinen. Davon mal ab, das brisante Thema an sich, nämlich das der Misshandlung, wird nur recht oberflächlich angekratzt, obwohl es deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat und so eine Wischi-Waschi-Verarbeitung schadet mehr, als dass es in irgendeiner Form nützen könnte. Wenn das Ganze dann auch noch mit Logikfehlern und anderen Aussetzern (Verhandlungsfoto? Was soll das sein? Warum ist ein Mann ungeschoren davongekommen, wenn er verurteilt wurde?) "garniert" wird, dann weiß man was die Stunde geschlagen hat. Die Absicht dieser Folge in allen Ehren, aber bitte nicht SO! Christian Rode, Tilo Schmitz, Konrad Halver, Dorette Hugo, Karin Lieneweg, Ulrike Stürzbecher, Gernot Endemann und und und, das klingt rein von den Namen her alles super, doch das Ergebnis hätte deutlich besser ausfallen können. Konrad Halver klingt nicht so gut wie sonst, er wirkt erschöpft und bei Gernot Endemanns Part hört man deutlich, dass er separat aufgenommen wurde und diese Aufnahme will nicht so ganz zum Rest der Szene passen. Ein weitere Sache, die mich störte, ist Thomas Birkers Auftritt in diesem Hörspiel, denn ich finde nicht, dass er als Sprechers so gut ist, dass er sich bereits in eine derartige Rolle hieven kann. Kommissar Lang nimmt nämlich durchaus einen größeren Part ein, man kann eigentlich von einer Hauptrolle reden und das ist dann doch zuviel des Guten. Bei ihm hört man noch zu deutlich heraus, dass er kein Profisprecher ist und das drückt den Gesamteindruck schon ein wenig nach unten. Der fällt nämlich weitestgehend doch recht positiv aus, auch wenn in kleineren Rollen Sprecher agieren, die ebenfalls aus dem Amateurlager stammen und deren Mitwirken auch nicht gerade positive Auswirkungen auf die Produktion hat. Richtig negativ sind mir die Outtakes aufgestoßen, denn das unterwandert die seriöse Intention, die dieses Hörspiel eigentlich hat, denn zum Lachen sollte einem hier nicht sein. Da hätten sich die Dreamlander dieses Bonus-Material diesmal verkneifen und ruhig auf spätere Folgen verschieben sollen. Outtakes halte ich hier einfach für deplatziert, denn das Thema ist dafür einfach zu ernst. Musikalisch konnte herzlich wenig falsch gemacht werden, etwas Weihnachtsmusik, dazu serientypische Stücke, die für diese Folge abgeändert wurden, damit sie zur weihnachtlichen Stimmung passen und das wurde gut gelöst. Dazu immer wieder Klänge von Tom Steinbrecher, die an die alte Schule eines Carsten Bohn erinnern und so das Label-Credo "Back to the roots" aufleben lassen. Insgesamt eine recht heimelige und winterliche Atmosphäre, an der es nur wenig zu bemängeln gibt, was auch für die weitere Untermalung in Form von Geräuschen gilt. Eine löbliche Absicht, eine üble Umsetzung und das zeigt mal wieder, dass ein guter Ansatz noch lange kein gutes Hörspiel macht. Für mich ist dies die bisher schwächste Folge der Serie und das Problem ist größtenteils in der extrem trashigen und oberflächlichen Story zu suchen, die das Thema auch noch mehr als zweifelhaft angeht. So wird keinem ein Gefallen getan, weder der Hörerschaft, noch der Organisation "Hänsel & Gretel", die pro Exemplare 50 Cent bekommt. Da könnte man am besten einfach so spenden, ohne Hörspiel, damit wäre vermutlich allen mehr geholfen. Diese Aktion ging jedenfalls mächtig nach hinten los! Der Link: |