DreamLand-Grusel Nr. 5
- Wolfsnächte -
(Dreamland Productions)

Captain Blitz urteilt:

Nach all den Jahren wird Henry Aston (Wolfgang Draeger) aus der geschlossenen Anstalt entlassen und muss sich nun auf ein neues Leben einstellen. Das ist nach den schrecklichen Ereignissen, mit denen sich Henry auseinandersetzen musste, gar nicht so einfach und schnell holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Es geschehen neue Morde und alles deutet darauf hin, dass erneut ein Werwolf am Werk ist, aber wer ist es? Ist es Henry selbst, der an den Worten von Dr. Stevens (Jürgen Thormann) zweifel, dass er nicht der Werwolf sein kann. Dann überschlagen sich die Ereignisse und es kommt zum Endkampf!

- Meinung -

Hier ist er also, der inoffizielle Nachfolger zu "Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf" und Henry Aston steckt wieder mittendrin im Schlamassel. Die Story an sich stammt aus der Feder von John Baker und H.G. Francis, doch das ist kein Freifahrtschein und große Literatur darf man eh nicht erwarten. Doch das wahre Problem ist eher die Dramaturgie und die stimmt leider nicht so ganz und für mich kam einfach zu selten Spannung auf. Lediglich beim Showdown hatte ich das Gefühl, dass hier was gehen könnte und die Story packte mich, ansonsten fehlte der Handlung irgendwie der Drive und gelegentlich wurde es auch viel zu trashig (Stichwort Silberkappen). Vielleicht waren auch die Erwartungen viel zu groß, weil ich hier mit einem waschechten Nachfolger des Kulthörspiels gerechnet habe und dieser Erwartungshaltung kann die Story nicht gerecht werden.

Die Sprecherliste ist schon beeindruckend, keine Frage. Wolfgang Draeger in der Hauptrolle, Jürgen Thormann, Eckart Dux, Sascha und Kerstin Draeger, Roswitha Benda, Gisela Trowe und viele weitere tummeln sich hier. Das ist natürlich kein Garant für eine durch und durch gute Performance aller, doch insgesamt gesehen kann man wirklich mit den Darbietungen zufrieden sein. Mit den Amateursprechern in den Nebenrollen konnte ich weniger anfangen, doch ihre Auftritte waren relativ klein, trotzdem fällt sowas auf. Claudio Vorlauf und Joschi Hajek reihen sich relativ gut ein, bei Thomas Birker und Anne Kirchberg war ich nicht ganz zufrieden, ich habe aber schon schlechteres erlebt.

Mit der Untermalung bin ich vollauf zufrieden, die Musiken von Tom Steinbrecher und Mario Cuneo werden diesmal auch laut genug eingemischt und kommen viel druckvoller als jemals zuvor daher. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass mich die Atmosphäre vollauf überzeugt hat, denn teilweise wirkte das schon so, als gehe man mit der Brechstange an die Sache ran und will es krampfhaft auf alt trimmen. Geräusche und Effekte an sich gehen in Ordnung, nur der Einsatz stimmt nicht immer. Gerade bei der Szene im Wald kam es mir doch merkwürdig vor und man hört erst gar nichts und der Werwolf wird regelrecht angekündigt und dann gibt er erst Geräusche von sich.

Man hat sich zwar in allen Bereichen verbessert und gesteigert, doch der Funken wollte bei mir nicht so ganz überspringen. Der letzte Kick fehlte irgendwie, wobei es schwer zu sagen ist, woran das genau lag. Mir gefiel die vorherige Folge sogar besser und dies zeigt, dass große Namen nicht automatisch ein tolles Hörspiel machen. Es gibt also immer noch genug Arbeit für Dreamland, aber man befindet sich auf dem richtigen Weg. Weiter so!

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Dreamland Productions

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