Per Olov Enquist
- Großvater und die Wölfe -
(Igel-Records)

Captain Blitz urteilt:

Vier Enkel werden von ihren Eltern vernachlässigt, also was bleibt ihnen anderes übrig als ihre Zeit mit jemandem zu verbringen, der sie liebt und ihre Anwesenheit zu schätzen weiss. Dieser Jemand ist ihr Grossvater, der mit seinen Enkeln immer wieder gerne Abenteuer erlebt, doch davon dürfen die Eltern nichts erfahren. Eines Tages ziehen der Grossvater, die Kinder und ein Wolf los, um ein neues Abenteuer zu entdecken, doch dann wird es richtig brenzlig...

- Meinung -

Eine wirklich urige Geschichte, die sich Eva Ibbotson da ausgedacht hat und auf mich hat sie eher verstörend gewirkt, da ich eher auf den Entführungsteil geachtet habe und dies der Punkt ist, bei dem Spass dann doch aufhört. Es mag ja sein, dass die alten Damen den seltenen Tieren helfen wollen, aber dazu erst mal Kinder zu entführen, das geht meiner Meinung nach dann doch etwas zu weit, immerhin handelt es sich ja hier auch eher um eine Produktion für die Kleinen. Trotz allem hat dieses Werk einen grossen Unterhaltungsfaktor, Entführung hin oder her, auch wenn es insgesamt sehr skurril wirkt, weil dann auch noch sprechende Tiere mit von der Partie sind. Unterm Strich ist es eine temporeiche, aussergewöhliche und fantasievolle Story, die wie im Flug vergeht.

Tolle Sprecher, das steht fest und unter ihnen sind Namen wie z.B. Nina Danzeisen, Ulrich Pleitgen, Irina Wanka, Heinrich Giskes und einige andere, die ihr Handwerk verstehen und man kann hier durchaus von einer tadellosen Leistung aller Beteiligter sprechen. Besonders hervor heben muss man Erzähler Peter Fricke, der wirklich erstklassig seinen Part spricht und sich mit seiner einmaligen Stimme schön einbringt, ihn hört man hier besonders gerne.

Die Musik ist weniger gut, wirkt sie doch eher schräg und zu abgefahren, als dass sie die richtige Atmosphäre aufbaut. Doch irgendwie passt sie dann auch zu diesem seltsamen Hörspiel. Die Geräusche kommen dafür umso besser rüber und helfen dem Hörer dabei, dass er sich die Szenen so gut wie möglich vorstellen kann.

Kann man mit sich selber schnell vereinbaren, dass die Entführung einem guten Zweck dient, dann findet man auch schnell in das Hörspiel hinein und sieht es von der unterhaltsamen Seite, denn es hat auch seine komischen Momente, doch vor allem ist es eher schräg und ungewöhnlich. Unterhaltsam ist es allemal und das Reinhören tut sicherlich niemandem weh. Fast 100 Minuten kurzweiliges Hörvergnügen, aber nicht für 5 jährige Kinder, wie es auf der CD empfohlen wird. 8 Jahre sollte das Mindestalter sein, dann dürfte auch ein besseres Verständnis vorhanden und das Hörspiel leichter zugänglich sein. Kinderunterhaltung der anderen Art!

Der Link:
Igel-Records

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