Gullivers Leben nimmt für die damalige Zeit zunächst eigentlich den gewöhnlichen Lauf, Lehre, Karriere, Frau und Kinder, doch dann geschieht das, was er nie für möglich gehalten hätte. Er erlebt Dinge, entdeckt Länder und er wird in Ereignisse verwickelt, von denen er nie zu träumen gewagt hätte. Werden die Reisen nicht zu gefährlich für ihn? Was hält seine Familie von seinen ständigen Unternehmungen? Gulliver muss einige schwierige Prüfungen bestehen...
- Meinung -
Ein weiterer, sehr bekannter Klassiker, den man immer wieder hören konnte und die Story bleibt selbst nach all diesen Jahren noch absolut frisch. Gullivers skurrile Abenteuer an sich sind schon sehr unterhaltsam, doch dahinter verbirgt sich viel mehr, z.B. eine Menge Kritik an der Gesellschaft, der Politik und dem Adel, was Jonathan Swift exzellent in seine Geschichte eingebunden hat. Hier geht es aber nicht nur mit dem erhobenen Zeigefinger und durch und durch kritisierend zu, eine gute Portion Humor muss auch sein. Bleibt festzuhalten, dass nach all dieser Zeit die Abenteuer des Reisenden Gullivers nichts von ihrem Charme verloren haben und selbst in dieser reichlich gestrafften Bearbeitung durch und durch inhaltlich überzeugen können.
Das Konzept der Reihe ist das, dass jede Folge mehr oder weniger einen bekannten Sprecher featured und um diesen herum wird eine Mischung aus Hörspiel und inszenierte Lesung gestrickt und das geht auch auf. Ilja Richter liefert eine sehr gute Arbeit ab, auch wenn er manchmal recht gehetzt wirkt, als wenn man eventuell nicht genug Zeit zur Verfügung hat und er den ganzen Text unbedingt in dem vorhandenen Zeitrahmen unterbringen muss. Da kann man aber gerne ein Auge zudrücken und die Darbietung geniessen, denn die ist richtig gut, mit Ilja Richter haben die Produzenten eine gute Wahl getroffen. Die Erzählerin Sabine Postel macht einen guten Job, doch ihre Einsätze lassen die Produktion teilweise irgendwie angestaubt wirken, sie kommt zu wenig aus sich raus und nimmt das Tempo schon ziemlich raus. Der Rest der Crew kommt gut rüber, man konnte die meisten schon bei der Schatzinsel hören und auch dort lieferten sie überzeugende Arbeit ab.
Musik und Geräusche wären nicht verkehrt gewesen und hätten der Produktion noch den letzten Schliff verpasst, um sie absolut top erscheinen zu lassen, so reicht es dann aber nur zu einer guten Inszenierung, da war aber mehr drin.
Ein paar Worte muss ich auch noch über die Aufmachung verlieren, denn die lässt doch arg zu wünschen übrig und sieht sehr billig aus. Falls es mal eine zweite Staffel geben sollte, dann wäre es nicht verkehrt, wenn man daran mal etwas arbeiten würde.
Abschliessen bleibt zu sagen, dass man die Produktion an sich schon gut hören kann, grossartig mecken kann man nicht. Hier und da gibt es kleine Schönheitsfehler, die man auch mal übergehen kann. Ein weiterer Klassiker für Zwischendurch, den man auch ruhig mal öfter hören kann.
|