Phileas Fogg ist reich und hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann, sein Leben verläuft in äusserst geregelten Bahnen. Das wird dann wohl auch der Grund sein, warum er sich auf diese haarsträubende Wette eingelassen hat, denn mal ehrlich, wie kann man zu dieser Zeit in 80 Tagen um die Welt reisen? Eine schon im Voraus verlorene Wette, oder? Phileas lässt sich nicht beirren und geht diese Wette mit den Herren im Club ein und das grösste Abenteuer seines Lebens beginnt!
- Meinung -
In Bezug auf Klassiker ist diese Geschichte von Jules Verne sicherlich einer der grössten und wird immer gerne gehört, da kann es ruhig die x-te Vertonung sein. Zwar geht es nicht kürzer, als es bei der Europa-Fassung der Fall ist, aber auch hier wirkt die Produktion sehr gestrafft und die Vorlage auf das Wesentlichen gekürzt. Ist das schlimm? Ich würde sagen, dass hier eher das Gegenteil der Fall ist, denn so kommt ordentlich Tempo rein und die Hetzjagd wird glaubwürdiger, das Wettrennen gegen die Zeit kommt so flott rüber, wie es auch sein soll. Somit hat man hier schon mal alles richtig gemacht und Jules Vernes Klassiker passend bearbeitet.
Jürgen Thormann ist diesmal der Erzähler und Sprecher der Hauptrolle und er macht seine Sache gut, bei seiner Routine und Erfahrung aber auch kein Wunder. Gelegentlich hatte ich aber das Gefühl, dass er auch schon ein wenig mit dem Alter zu kämpfen hat, denn die Aussprache kommt nicht immer ganz so gut rüber, da hat er hier und da mal kleinere Problem, doch das fällt nicht besonders ins Gewicht, er liefert trotzdem eine gute Arbeit ab. Ihm stehen weitere Sprecher zur Seite, die aus dem Hörbuch schon eher ein Hörspiel machen und unter ihnen befindet sich ein weiterer namhafter Profi, nämlich Gernot Endemann, den man sowieso immer gerne hört und auch er lässt sich nicht lumpen und bietet eine gute Performance. Der Rest der Besetzung ist eher unbekannter, doch nicht minder gut, die Qualität ist insgesamt sehr hoch.
Eine ordentliche Untermalung hätte hier sicherlich nicht geschadet, da hat man leider am falschen Ende gespart. Bei diesem Punkt würde man schon eher meinen, dass man sich für ein Hörbuch entschieden hat, damit man keine üppige Untermalung auffahren muss, aber das ist auch eher eine Ausrede. Trotzdem kommt der Hörer auch gut ohne grossartige Klänge aus, Thormann und seine Kollegen schaffen das schon.
Eine gute Neuvertonung, die man gerne auch mal öfter hören kann. Zwar kann sie nicht gegen Klassiker wie die Fassung aus dem Hause Europa anstinken und auch mit der Version aus dem Hörverlag kann sie sich nicht unbedingt messen, aber klein und fein ist sie allemal. Verne-Freunde werden sicherlich mal reinhören!
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