Jim Hawkins hätte sicherlich gestaunt, wenn man ihm damals vor seiner Reise erzählt hätte, in welch ein unglaubliches Abenteuer er stolpern wird. Durch Probleme mit Piraten wird er zu einem Schiffsjungen und er gerät an den undurchsichtigen Long John Silver. Mit ihm geht es in die weite Welt hinaus, auf der Jagd nach einem riesigen Goldschatz...oder ist es nur eine Sage? Die Reise erweist sich jedenfalls andere als märchenhaft, denn Piraten sind alles andere als ein guter Umgang und ein Kampf um Leben, Tod und Gold beginnt!
- Meinung -
Universal hat sich vorgenommen Klassiker der Weltliteratur neu in Szene zu setzen und darunter befindet sich auch Robert Lewis Stevensons Schatzinsel. Ein tolles Buch, eine aufregende Piratengeschichte, die hier flott und kurzweilig neu bearbeitet wurde. Kein Wunder, es wurde ordentlich gestutzt und dass ein Grossteil der Produktion aus Erzählparts besteht ist da nur logisch, denn so kann man schneller mal die Teile auslassen bzw. zusammenfassen, die nicht in aller Breite vorgetragen werden müssen. Es fehlt also nichts, man bekommt als Hörer eine ordentliche Story serviert und es bleibt durch und durch spannend, von Längen keine Spur, was aber bei einer derartig konsequenten Bearbeitung auch nicht vorkommen dürfte.
Viele Erzählparts und es geht fast schon als Hörbuch durch, aber dafür kommt es dann immer wieder mal zu richtigen Hörspiel-Szenen, also eher eine gelungene Mischung. Es gibt einige Sprecher, die vom Namen her nicht unbedingt sehr vielsagend sind, aber bis in die kleinsten Rollen werden tolle Leistungen geboten. Hervorheben oder besonders erwähnen kann und muss man auch niemanden, die Gesamtperformance wirkt halt sehr homogen und wie aus einem Guss.
Ohne Musik und Geräusche kommt dieses Werk auch nicht aus, deshalb kann man noch weniger von einem Hörbuch reden. Immer wieder kommen passende Stücke zum Einsatz, Effekte werden eingespielt und helfen dem Hörer, damit er sich mühelos das Geschehen vorstellen kann, was auch immer gelingt, da wurde also auch gut gearbeitet.
Eine schöne Neuvertonung, die zwar nicht so episch ist wie die aus Sven Strickers Werkstatt, aber für den kleinen Klassiker-Hunger für zwischendurch genau richtig. Von der Machhart her erinnert diese Produktion auch eher an Vertreter aus vergangenen Tagen, was nicht heissen soll, dass sie angestaubt wirkt, sondern eher, dass sie wie damals produziert wurde, knackig und kurz inszeniert, ordentlich umgesetzt, genau richtig. Für Freunde klassischer Literatur genau richtig.
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