Bekloppte Hörspiele

Grenzbereiche Nr. 1
- Bekenntnisse eines englischen Opiumsaugers -
(Rikahoe)

Captain Blitz urteilt:

In einem verlassenen Haus im London des Jahres 1876 lauert etwas, mit dem wohl niemand gerechnet haben dürfte. Robert Pitman (Matthias Moneke) macht die grauenvolle Entdeckung er stößt auf einen Vampir! Das wäre an sich schon schrecklich genug, doch mit dieser Kreatur hat es eine besondere Bewandis auf sich. Der Vampir ist süchtig, süchtig nach Opium und er erzählt Robert Pitman seine Geschichte...

- Meinung -

Um Gottes Willen, was soll das denn bitte sein? Und ich dachte schon, dass Domination schlecht sei, aber von wegen, es geht noch deutlich schlechter! Über die Story lässt sich streiten, ich habe da aber absolut keinen Nährwert rausgehört, aber über Dramaturgie und Spannung lässt sich nicht streiten. Warum nicht? Ganz einfach, beides ist non-existent! Die Handlung, obwohl ich sie eigentlich nicht so nennen möchte, zieht sich wie das zäheste Kaugummi der Welt und ich bin beim ersten Hördurchlauf eingeschlafen. Beim zweiten Durchlauf wurde es zwar nicht besser, aber wenigstens hielt ich durch. Tut mir leid, der Vampir dürfte wohl eher ein Valiumsauger sein, denn so einschläfernd wirkte er auf mich. Langweilig, langweilig, langweilig!

Wer jetzt denkt, dass Rikahoe ja bei der Umsetzung alles richtig machen könnte und die Macken der Story und der nicht vorhandenen Dramaturgie ausmerzt, der irrt sich gewaltig und kennt anscheinend noch nichts von diesem Label. Da habt ihr auch nichts verpasst, denn auch im sprechertechnischen Bereich herrscht qualitative Ebbe. Hier geht einfach nur sehr, sehr wenig, selbst die "besten" Sprecher sind noch schlecht und das will was heissen. Ulf Hillebrecht und Arne Adler kann man noch am ehesten anhören, dass sie sich einigermaßen Mühe geben, aber durch das sehr lahme Tempo und der damit verbundenen langsamen Erzählweise, hat Hillebrechts Auftritt eine einschläfenerde Wirkung und das im wahrsten Sinne des Wortes, mich beförderte er ungelogen ins Land der Träume. Arne Adler ist erneut als Erzähler zu hören, die Rolle nahm er auch schon bei Domination ein und auch hier hört er sich einfach nur hölzern und gestelzt an, so geht das nicht. Beim Rest der Crew würde ich sagen, dass sie in nächster Zeit nicht in die Nähe eines Mikros gehen sollten. Vielleicht erst dann wieder, wenn sie sowas wie Talent haben, aber das hat man entweder oder man hat es nicht und die hier eingesetzten "Sprecher und Sprecherinnen" haben es leider nicht.

Bei der Untermalung sind die Macher schon den einfachsten Weg gegangen und haben einfach bestehendes Material von Brahms, Chopin und Wagner eingemischt, aber selbst da machen die noch so ziemlich alles falsch, denn die Klänge sollten auch zur Handlung passen oder die richtige Stimmung erzeugen, doch nichts dergleichen passiert. Keine Atmosphäre, keine Stimmung, die ganze Produktion dümpelt bleiern vor sich hin und man hofft, dass das Drama bald ein Ende hat. Über die Effekte muss ich nicht noch großartig reden, die sind auch unterirdisch.

Hätte man dieses "Machwerk" als Download angeboten, dann wäre es zwar immer noch grottig, aber es würde sich niemand darüber beschweren, dafür Geld ausgegeben zu haben. Einfach von der Platte löschen und gut ist! Dafür aber gutes Geld zu verlangen, Bundle-Angebot der Macher hin oder her, ist schon eine kleine Frechheit. Solche Hörspiele habe ich als Kind alleine mit einem Kassettenrekorder gemacht und dafür habe ich dann auch kein Geld verlangt. Sorry, zwei Produktionen, zwei üble Nieten, bitte nicht weiter so!

Der Link:
Rikahoe

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