Jaques Reverdi ist ein Serienmörder, er sitzt im Gefängnis und erwartet nun sein Urteil. Mark Dupeyrat ist Reverdi eine dicke Story wert, doch einfach eine runterschreiben wäre ihm zu einfach, Mark braucht einen richtigen Aufhänger, einen Kracher. Den "erfindet" er sich kurzerhand, indem er eine gewisse Elisabeth Briefe an Reverdi schreiben lässt. Ein Foto wird den Briefen beigefügt und schon passiert es, der Mörder verliebt sich in sie. Durch die Antwortschreiben bekommt Mark das notwendige Material über Reverdi zusammen und kann seine Story schreiben, der Kontakt wird umgehend abgebrochen. Doch damit nimmt das Unheil erst seinen Lauf, denn der Irre kann entkommen!
- Meinung -
Von Jean-Christophe Grangé erwarte ich eigentlich immer eine wahnsinnig dichte, bedrohliche Atmosphäre, die den Hörer bis zum Schluss fesselt und in seinen Bann zieht und das Potential war auch diesmal sicherlich vorhanden, aber was wird daraus gemacht? Rein gar nichts, denn die Handlung plätschert einfach nur dahin und ich habe schlicht und ergreifend deutlich mehr erwartet und zwar nicht nur ein ordentliches Ende, sondern auch einen ansprechenden Weg dorthin, doch der wurde mir nicht geboten. Unendliche Längen, immer wieder mal übertriebene Sex- und Gewaltdarstellungen, die aber falsch gesetzt werden und da sollte es nicht verwundern, dass der Hörer nicht permanent bei Laune gehalten wird.
Da habe ich gehofft, dass wenigstens Joachim Kerzel den Karren aus dem Dreck zieht, doch der hatte zur Zeit der Aufnahmen wohl rein zufällig keine Lust zu glänzen und spult sein Pensum einfach nur runter und so klingt es auch. Da wären mehr Emotionen und Betonungen wünschenswert gewesen, denn nur die Stimme alleine reicht auch nicht immer aus, was ein Routinier wie Kerzel eigentlich wissen sollte, aber das wir ihm zu diesem Zeitpunkt wohl einfach nur egal und der Regie anscheinend auch. Schade!
Bis auf ein Titel- und Abschlussstück eine reine Lesung, wie man sie von Lübbe Audio kennt. Vielleicht hätten hier ein paar begleitende Klänge Sinn gemacht, um die recht trockene Veranstaltung aufzulockern, doch das wurde versäumt oder nicht für notwendig gehalten.
Da habe ich tatsächlich auf einen Kracher wie "Die purpurnen Flüsse" gehofft und wurde bitter enttäuscht. Wer Krimis und Thriller mag, der wird "Das schwarze Blut" aber nicht mögen, dafür wird hier einfach zu wenig geboten und andere Vertreter des Genres wissen deutlich besser zu überzeugen. Hier war leider mehr drin!
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