Wer geht durchs Pariser Türkenviertel und schlachtet brutalst rothaarige Frauen ab? Diese Frage stellt sich vor allem Inspektor Paul, der der Sache auf den Grund gehen will und er findet heraus, dass der Täter wohl solange mordet, bis er endlich die "richtige" Frau erwischt hat. Doch wer ist sie und wieso braucht der Mörder mehrere Versuche? Dann dämmert es Paul, die gesuchte Frau hat ihre Identität geändert und nun beginnt die Suche. Was weiss sie und worum geht es eigentlich genau?
- Meinung -
Diesmal nimmt man sich ein älteres Buch des Herrn Grangé vor, das auch schon eine Verfilmung erfahren hat. Hier wird gewohnt solide Kost geboten, die aber schon seine Zeit braucht, um erstmal in Fahrt zu kommen und das eigentlich auch schon das Hauptmanko, denn sonst sind wieder alle Zutaten dabei, die Grangés Werke so spannend machen. Es geht stellenweise recht blutig zu und ich stelle mir auch die Frage, ob Grangé in seinen Werken auch seine Ängste behandelt, denn in nahezu jeden Buch werden Operationen am Menschen und Veränderungen am menschlichen Hirn thematisiert. In gewisser Weise hat man dann schon das Gefühl, dass man eine derartige Story schon mal gehört hat, wenn man die anderen Stories Grangés bereits kennt, doch jedes ist fürs ich genommen wiederum interessant. Hier ist es genauso, das Setting ist anders, der Ermittler ist ein anderer und die Story ist durchaus wieder eigenständig genug, um gut unterhalten zu können und sobald das Werk in Fahrt kommt, zieht es den Hörer in seinen Bann. Nachdem die Hörerschaft das "Bergfest" überstanden und die Hälfte der Produktion hinter sich hat, wird das Tempo gewaltig angezogen und es geht sehr rasant zur Sache und danach muss man die restlichen CDs, insgesamt sechs an der Zahl, auch noch hören.
Wer sonst, ausser Joachim Kerzel, könnte die Lesungen der Bücher Jean-Christophe Grangés so gekonnt vortragen. Hier lässt er all seine Routine einfliessen und zeigt, was für ein Gigant er in Sachen Hörbüchern ist, besser geht es einfach nicht. Die Betonungen sitzen, die Aussprache der verschiedenen Namen und Orte ebenfalls und man muss vor Kerzels Darbietung einfach den Hut ziehen. Es gibt hier rein gar nichts zu beanstanden und er führt mal wieder ganz souverän und gekonnt durch ein Grangé-Hörbuch.
Inszenierte Lesungen gut und schön, aber hier übertreiben es die Macher beinahe. Vor allem später wird ein Stück nach dem anderen eingespielt und es kommt kaum eine Szene noch ohne Untermalung aus und dann kommen auch noch Geräusche und Effekte zum Einsatz. Nichts gegen eine Inszenierung, aber dann bitte wohldosierter.
Ein gutes, gelungenes Hörbuch, für Fans und Freunde der Werke von Jean-Christophe Grangé mal wieder das Geld wert. Der eine oder andere Punkt hätte zwar besser ausfallen können, dennoch kann man auch diesem Hörbuch gut lauschen. Zwar bewegt sich diese Produktion qualitativ nicht auf dem Niveau von "Der Flug der Störche" oder "Das Herz der Hölle", dennoch kann man insgesamt damit zufrieden sein.
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