Lionel Kasdan ist eigentlich im Ruhestand, doch der ehemalige Ermittler steckt trotzdem mitten in einem neuen Fall, denn er wird Zeuge eines Mordes. Oder war es doch kein Mord? Er hat jedenfalls einen schrecklichen Todesschrei vernommen, doch wurde dieser gar nicht vom Opfer ausgestoßen, sondern vom Täter? Die ganze Sache wird immer unheimlicher und merkwürdiger, doch Kasdan setzt die Ermittlungen auf eigene Faust fort und stößt dabei auf ein grausames Geheimnis. Um weitere Morde zu verhindern und auch sein eigenes Leben zu schützen, muss er diesen Fall aufklären!
- Meinung -
Das neue Werk von Jean-Christophe Grangé und hier geht es erneut mächtig zur Sache. Gut, der Aufhänger dieser Story ist mal wieder etwas weit hergeholt, wenn auch nicht ganz so weit wie beim "Herz der Hölle", dennoch wird einmal mehr rasante und spannende Thrillerkost aus der Feder des Franzosen serviert. Bei den 6 CDs mit einer Spielzeit von ca. 435 Minuten geht es mal wieder typisch für Grangé richtig rund, natürlich alles andere als zimperlich, ein paar harte Szenen und derbe Momente gibt es hier auch wieder zu hören, nichts für schwache Nerven. Wen es nicht stört, dass die Story hart an den Grenzen der Logik kratzt, der dürfte sich von diesem Thriller hervorragend unterhalten fühlen. Kurzweilig, packend und rasant, so muss es sein!
Wolfgang Pampel vertritt auch bei den Grangé-Werken seinen Kollegen Joachim Kerzel und das macht er ganz hervorragend. Er schafft es von Anfang an die Hörerschaft in den Bann zu ziehen und es ist einfach ein Hochgenuss diesem Mann bei der Arbeit zuzuhören. Aufmerksam lauscht man ihm, auch wenn er nicht der Mann ist, der großen Stimmzirkus betreibt, doch er hat einfach eine so markante Stimme, der man sich nicht entziehen kann. So bleibt festzuhalten, dass Pampel hier eine engagierte und starke Leistung abliefert und er nicht nur einfach ein erstklassiger Ersatz für Kerzel ist, sondern auch gleichzeitig dem Hörbuch seinen eigenen Stempel aufdrückt. Einen kleinen Fehler hat man sich aber erlaubt, was aber nicht Pampels Schuld ist, denn hier ist ein Satz doppelt drin, bei dem der Erzähler nochmal angesetzt hat. Diesen haben die Produzenten vergessen rauszuschneiden, was zwar im Endeffekt nicht sonderlich stört, aber etwas mehr Sorgfalt wäre gerade bei einer derartigen Produktion wünschenswert gewesen.
Wie man es von den Grangé-Lesungen kennt gibt es auch diesmal eine gewisse Inszenierung, denn es kommen wieder die bekannten Stücke zum Zuge, die auch in den vorherigen Werken mit von der Partie waren. Diese sorgen entweder für ordentlich Tempo und machen der Geschichte Dampf oder düstere Szenen werden nochmal deutlich unterstrichen. In der Hinsicht kann die Produktion also ebenfalls überzeugen.
Thriller-Freunde kommen hier mal wieder voll und ganz auf ihre Kosten, auch wenn "Der Flug der Störche" mein Favorit bleiben wird, doch der neue Grangé hat es ebenfalls in sich. Eine interessante Story, wenn auch etwas weit hergeholt, packend und rasant inszeniert und erzählt, dazu eine passende, treibende Untermalung, einfach empfehlenswert!
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